Raw Air: Ryoyu Kobayashi gewinnt in Trondheim
Ryoyu Kobayashi setzt sich bei der Raw-Air-Tour in Trondheim gegen Peter Prevc durch und feiert seinen zweiten Saisonsieg. Für Andreas Wellinger sieht es zwischenzeitlich nach einem Podestplatz aus, doch im Finale fällt der DSV-Skispringer zurück.
Mit Sprüngen auf 106 und 99 Meter sicherte sich Ryoyu Kobayashi den Sieg beim ersten von zwei Wettkämpfen der „Raw Air“ in Trondheim. Der Japaner erzielte am Dienstagnachmittag beim vierten Einzel der Norwegen-Tour insgesamt 280,9 Punkte und setzte sich damit hauchdünn gegen den Slowenen Peter Prevc durch, der auf 102,5 und 97,5 Meter (280 P.) kam. Den dritten Platz belegte Jan Hörl aus Österreich mit 102 und 102,5 Metern (279 P.).
Kobayashi führte das Feld schon nach dem ersten Durchgang vor Prevc an, sein Vorsprung betrug zu diesem Zeitpunkt aber nur minimale 0,3 Punkte. Bei etwas wechselhaften Windbedingungen im Finaldurchgang sprang der Vierschanzentournee-Sieger aus Japan dann aber anderthalb Meter weiter als der Slowene und sicherte sich damit den 32. Weltcupsieg seiner Karriere sowie den erst zweiten in dieser Saison.
Wellinger fällt im Finale vom Podest
Für Andreas Wellinger sah es zunächst noch nach dem enttäuschenden Abschneiden am Holmenkollen nach einem Podestplatz in Trondheim aus: Zur Halbzeit lag der Ruhpoldinger mit 101,5 Metern hinter Kobayashi und Prevc an dritter Stelle, fiel im Finaldurchgang mit 99,5 Metern dann aber noch hinter Hörl auf den vierten Platz zurück.
„Insgesamt bin ich auf jeden Fall zufrieden, weil vor allem der Schritt vom Training hin zum Wettkampf sehr gut war. Der zweite Sprung war ein bisschen knapp an der Kante, dadurch fehlt die Energie für weitere zwei, drei Meter. Aber insgesamt fühle ich mich gut und versuche, morgen daran anzuknüpfen“, analysierte Wellinger im Anschluss.
„Gutes Gefühl in Hinblick auf 2025 geholt“
Neben dem 29-Jährigen überzeugte aus der deutschen Mannschaft insbesondere Philipp Raimund, der mit 101 und 101,5 Metern auf dem sechsten Platz gelandet ist. „Nach Oslo war das für mich definitiv ein Schritt nach vorne. Ich kann sagen, dass ich mir in Hinblick auf 2025 hier schon mal ein gutes Gefühl geholt habe“, sagte Raimund mit Blick auf die Nordische Ski-WM im kommenden Winter.
Weitere Weltcuppunkte haben aus dem DSV-Sextett außerdem Pius Paschke (17.) und Stephan Leyhe (23.) gesammelt. "Wirklich eine schöne Kulisse, es macht Spaß auf der kleinen Schanze zu springen. Es ist schon schade, dass es wieder vorbei ist, weil mir gerade der letzte Sprung gut gelungen ist und ich eine Idee für die Schanze entwickelt habe", bilanzierte der SCW-Adler im Anschluss. Karl Geiger springt seiner Form weiterhin hinterher und hat den zweiten Durchgang mit 96 Metern und dem 36. Platz ebenso verpasst wie Teamkollege Constantin Schmid (45.).
Kraft verteidigt Gesamtführung
Im Kampf um den Gesamtsieg der Raw-Air-Tour genügte Stefan Kraft ein fünfter Platz, um seine Führungsposition zu verteidigen. Der Österreicher lag nach dem ersten Durchgang nur an achter Stelle, verbesserte sich im Finale mit der Bestweite von 103,5 Metern aber noch auf Rang fünf.
Text: www.skispringen.com