Saison-Bilanz 2016/2017 Ski-Club Willingen
Saisonbilanz des Ski-Clubs Willingen
WM, Weltcupsiege, Schanzenrekord und Kult-Skispringen
Nadine Horchler im Biathlon und Stephan Leyhe im Skispringen haben an den Weltmeisterschaften in Hochfilzen und Lahti teilgenommen, die beiden sportlichen Aushängeschilder des Ski-Clubs Willingen haben zusammen drei Weltcups gewonnen, und zum Kult-Weltcup der Skispringer auf der Mühlenkopfschanze mit dem Flashmob beim Live-Auftritt von Alvaro Soler („Sophia“) kamen diesmal wieder mehr Fans als in den Jahren zuvor. Präsident und OK-Chef Jürgen Hensel sprach in seiner Bilanz und seinem Dank an die vielen hundert „Free Willis“ vom „besten Weltcup überhaupt.“ In dieses positive Bild passten auch die Nationalen Winterspiele Special Olympics, die dem Waldecker Weltcup-Ort einiges an Renommee einbrachten, sowie die schönen Erfolge des Wintersport-Nachwuchses im Langlauf, Biathlon und Skispringen.
Wer hätte vor Saisonbeginn gedacht, dass Nadine Horchler beim Weltcupfinale in Oslo mit dem deutschen Team den Gewinn des Nationencups feiern konnte? In Antholz war sie nach erfolgreichen IBU-Cup-Rennen erst als Nachrückerin für den Massenstart zugelassen worden und sprintete prompt auf der Zielgeraden den beiden weltbesten Skijägerinnen Laura Dahlmeier und Gabriela Koukalová bei ihrem ersten Weltcup-Einzelsieg überhaupt allen auf und davon.
Nicht genug: Beim Olympiatest in Pyeongchang stand Nadine bei ihrem dritten Weltcup-Triumph in der siegreichen Frauen-Staffel mit u.a. der Winterbergerin Maren Hammerschmidt aus dem länderübergreifenden Stützpunkt und lief in Oslo auch noch im Mixed-Quartett, das am Ende Platz zwei belegte. 21.500 Euro Preisgeld, ein neuer Kopfsponsor (AVIA) und der Studiobesuch im „heimspiel!“ des Hessen-Fernsehens deuteten an, dass selbst nach einer möglichen Olympia-Teilnahme 2018 noch nicht das Karriereende für die 30-Jährige sein muss. „Ich bin hoch motiviert“, sagte Nadine Horchler vor laufenden Fernsehkameras im HR-Studio in Frankfurt
Der 21. Januar 2017 war der „Tag des Jahres“ für den Ski-Club Willingen. Mitten in die Schneeräum-Aktion an der Mühlenkopfschanze platzten erst der Weltcup-Sieg von Nadine und dann der Triumph von Stephan Leyhe im Mannschaftswettbewerb beim Weltcup in Zakopane. Wenige Tage später reichte es auf der Mühlenkopfschanze im Teamspringen auf der immer noch größten Großschanze der Welt im Waldecker Upland mit Lokalmatador Stephan Leyhe zu Platz drei, und Andreas Wellinger startete als Sieger im Einzelwettbewerb seine Willingen-Welle, die bis zum Saisonschluss in Planica anhalten sollte.
Die DSV-Adler mussten in der WM-Saison ohne Vorspringer Severin Freund, dem „Gesicht der Special Olympics in Willingen“, auskommen und machten ihre Sache mehr als gut, auch wenn bei der WM in Lahti wegen des Wind-Pechs für Leyhe nur Platz vier heraussprang, am Holmenkollen aber wieder ein zweiter Platz für die Mannschaft als Wiedergutmachung gelang. In Pyeongchang gelang dem 25-jährigen Schwalefelder sogar sein erster Schanzenrekord auf dem Olympia-Bakken. Freund glaubt an Leyhes kontinuierlichen Aufschwung und prophezeite: „Ihm fehlt nur noch ein Aha-Erlebnis. Vielleicht gelingt es beim Skifliegen.“ Doch der Schwalefelder kam nach eigener Einschätzung in Vikersund und Planica „in diesem Winter einfach nicht richtig ins Fliegen.“ Mit 308 Weltcup-Punkten und 44.455 Euro Preisgeld hatte er nach der WM-Teilnahme in Lahti alle seine Saisonziele schon erreicht.
Und auch der Willinger Sport-Nachwuchs dominiert nicht nur im Hessenland: So schafften Tom Gombert sowie Jan und Sven Lohschmidt bei den deutschen Jugendmeisterschaften im Biathlon den Sprung aufs Treppchen, Gombert belegte zusätzlich in der Gesamtwertung des Alpencups international Platz neun. Michelle Göbel im Skisprung-, Georgy Langer im Biathlon- oder Linus Kesper und Johannes Keudel (Foto rechts) im Langlauf-Schülercup des Deutschen Skiverbandes (DSV) waren ebenso vorn dabei wie die Uplandschüler beim Finale „ Jugend trainiert für Olympia“ in Nesselwang. Im Skispringen weckt Corvin Kühnel neben Internatsschüler Lennart Weigel Hoffnungen im Kader von Trainer Heinz Koch, der sich demnächst auch wieder verstärkt um das verletzte Sorgenkind Paul Winter kümmern will.
Und die FIS-Kampfrichter des Ski-Clubs drücken Erik Stahlhut die Daumen, der u.a. in Pyeongchang amtierte und berechtigte Hoffnung hat, die deutschen Farben bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Fernost zu vertreten. Zu schön, wenn in Südkorea auch wieder Willinger Sportler am Start sein würden…
Presseteam-SCW