Ski-WM Lahti - Normalschanze 25.02.2017
Stefan Kraft ist Weltmeister auf der Normalschanze von Lahti
Andi Wellinger und Markus Eisenbichler holen Silber und Bronze
Stephan Leyhe vom SC Willingen bei WM-Premiere auf Platz 13
Der Österreicher Stefan Kraft hat bei der Nordischen Ski-WM im finnischen Lahti auf der Normalschanze die Goldmedaille gewonnen. Der neue Weltmeister lag nach 99,5 Metern schon im ersten Durchgang vorn. Seine 98 Meter im Finale bei nicht so guten Wind-Bedingungen reichten, um den Sieg mit 270,8 Punkten ins Ziel zu bringen. Silber und Bronze gingen an zwei Springer des Deutschen Skiverbandes (DSV). Andreas Wellinger sprang 96,5 und 100 Meter weit. Er behauptete damit Rang zwei mit 268,7 Punkten. Sein Teamkollege Markus Eisenbichler zeigte mit 100,5 Metern den weitesten Sprung des Tages. Zuvor war er bei 95 Metern gelandet. Durch den Top-Satz im Finale verbesserte sich der Bayer mit 263,6 Punkten von Platz sechs auf den Bronzerang. „Dass wir heute zu zweit zur Siegerehrung dürfen, ist der Hammer“, sagte ein glücklicher Andi Wellinger im ZDF. „Nach dem ersten Durchgang war zu viel Abstand, deshalb ist der Stefan heute der verdiente Sieger“, gratulierte der Silbermedaillengewinner dem neuen Weltmeister Stefan Kraft fair. Top-Favorit Kamil Stoch (96,5+99 Meter/262,5 Punkte) aus Polen, der in Lahti mit 103,5 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt hatte, wurde Vierter. Sein Landsmann Maciej Kot (95+95,5/255,1) belegte den fünften Platz. Auf Rang sechs fiel nach seinem starken ersten Sprung der Österreicher Michael Hayböck (98+95,5/254,4) zurück.
Das gute Abschneiden der DSV-Starter komplettierten Richard Freitag (94,5+96/250,4), der im Wettkampf seine besten Sprünge auf der Normalschanze zeigte, und Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen als Neunter und 13. Mit 94 Metern im ersten Sprung hatte Leyhe zunächst den elften Rang inne, doch im Finale der Top 30 wurde der 25-jährige Schwalefelder nach erneut 94 Metern mit 244,9 Punkten noch vom Slowenen Peter Prevc und dem Norweger Johann Andre Forfang überholt. Dennoch darf der Upländer mit seiner WM-Premiere durchaus zufrieden sein, nachdem er in den letzten Tagen im Training und in der Qualifikation konstant gute Leistungen gezeigt hatte. „ Platz 13 ist gut so weit, die Sprünge waren okay“, war Stephan Leyhe dann auch zufrieden. „Unglaublich, was die zwei geleistet haben, die Stimmung könnte kaum besser sein“, hatte er für die Medaillengewinner aus dem deutschen Team ein Extralob parat.
Gemeinsam mit Richard Freitag hatte der „Upland-Adler“ Wellinger und Eisenbichler nach dem Coup im Auslauf gefeiert. Für den morgigen Wettkampf im Mixed Team mit zwei Damen und zwei Herren wird mit Weltmeisterin Carina Vogt, Andi Wellinger und Markus Eisenbichler für Deutschland ein kompletter WM-Medaillensatz am Start sein. Das deutsche Quartett hat beste Chancen auf weiteres Edelmetall in Finnland.
Dieter Schütz – Weltcup-Pressechef