Skiflug-WM am Kulm in Bad Mitterndorf: Slowenien holt Team-Titel
Slowenien gelingt zum Abschluss der Skiflug-WM am Kulm die Titelverteidigung bei der Skiflug-WM. Beim souveränen Sieg der flugstarken Slowenen jubelt auch das DSV-Quartett über die nächste Medaille – doch für Silber hat es nicht gereicht.
Die slowenischen Skispringer werden ihrer Favoritenrolle bei der Team-Entscheidung der Skiflug-WM am Kulm im österreichischen Bad Mitterndorf gerecht und sichern sich zum zweiten Mal den Weltmeistertitel. Das Quartett mit Lovro Kos, Peter Prevc, Domen Prevc und Timi Zajc erzielte am Sonntagnachmittag insgesamt 1615,4 Punkte und setzte sich damit gegen Österreich (Michael Hayböck, Manuel Fettner, Jan Hörl, Stefan Kraft) durch, die auf 1588,9 Punkte kamen. Die Mannschaft aus Deutschland mit Pius Paschke, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Andreas Wellinger (1549,9 P.) sicherte sich Bronze.
Leyhe schwächelt – Wellinger stark
Zunächst sah es in Bad Mitterndorf noch danach aus, als könnte das DSV-Quartett sogar im Kampf um Gold mitmischen: Nach starken Flügen von Pius Paschke und Karl Geiger lag Deutschland nach zwei von vier Gruppen noch in Führung, danach scheiterte dann aber Stephan Leyhe mit 198,5 Metern sogar an der 200-Meter-Marke. Schon zur Halbzeit lag das DSV-Quartett dadurch hinter Slowenien und Österreich an dritter Stelle.
Auch im Finale war es dann Leyhe, der bei zunehmend schwierigen Bedingungen mit deutlichem Rückenwind schon nach 164,5 Metern zur Landung ansetzte. Schlussspringer Andreas Wellinger, der am Vortag zu Einzel-Silber geflogen ist, sicherte die erhoffte Bronzemedaille am Ende mit einem starken Flug auf 229,5 Meter ab.
Norwegen verpasst Medaillen
Die norwegische Mannschaft mit Robin Pedersen, Daniel-André Tande, Marius Lindvik und Johann Andre Forfang (1502,9 P.), die im Vorfeld zumindest als Mitfavorit auf die Medaillenränge gehandelt wurde, belegte am Ende den vierten Platz vor Japan (Ren Nikaido, Naoki Nakamura, Junshiro Kobayashi, Ryoyu Kobayashi; 1493 P.).
Zniszczol disqualifiziert
Eine bessere Platzierung der polnischen Mannschaft verhinderte Startspringer Aleksander Zniszczol mit einem irregulären Sprunganzug: Nach seinem zweiten Flug wurde der 29-Jährige disqualifiziert – das Quartett, außerdem bestehend aus Kamil Stoch, Dawid Kubacki und Piotr Zyla, landete mit insgesamt 1074,1 Punkten noch hinter der Schweiz (Sandro Hauswirth, Simon Ammann, Remo Imhof, Gregor Deschwanden; 1389,3 P.) und Finnland (Eetu Nousiainen, Kasperi Valdo, Antti Aalto, Niko Kytosaho; 1300,4 P.) auf dem achten Platz.
Weiter geht es im Weltcup der Skispringer am kommenden Wochenende in Deutschland: Dann kehren die Skispringer ebenso wie die Skispringerinnen nach Willingen zurück, wo die nächsten beiden Einzelspringen auf dem Programm stehen. Bereits am Freitag finden auf der Mühlenkopfschanze das offizielle Training und die Qualifikation statt. "In Stephans Heimat sind wieder viele Fans auf unsere Seite. Wir freuen uns auf das Wochenende", blickte Karl Geiger im ZDF voraus.