Sparkasse unterstützt Uplandschule Willingen als Eliteschule des Sports
Den Leistungen des Vierklangs aus Uplandschule, Olympiastützpunkt Willingen/Winterberg, Skiinternat und Ski-Club Willingen zollt die Sparkasse Waldeck-Frankenberg Respekt, sagt Vorstandsvorsitzender Michael Bott: „Wenn es darum geht, junge Leute an den Spitzensport heranzuführen, ohne die Ausbildung zu vernachlässigen – hier passt das gut zusammen.“
Die Sparkasse fördert die Schule deshalb auch in diesem Jahr mit 3500 Euro. Zusammen mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg begleitet sie die Sportler. Die Spende sei wichtige Unterstützung, um angemessenes Trainig zu ermöglichen, erklärt Jochen Behle, Sportdirektor des Hessischen und des Westdeutschen Skiverbandes: „Die Schneesituation ist so, dass wir sehr oft unterwegs sind.“
Nicht nur das Reisen in die Alpen oder nach Skandinavien kostet Geld, auch die Unterbringung – waren früher Übernachtungen für 30 Euro möglich, brauche es nun harte Verhandlungen, um auf 60 zu landen, erklärt Lehrer-Trainer Michael Schulenberg.
Und nicht zuletzt: Damit die jungen Sportler keine Abstriche bei der Bildung machen müssen, reisen Lehrer mit – und benötigen Vertretungen in Willingen. Mit der zunehmenden Zahl an Disziplinen wird das nicht einfacher, weiß Schulleiterin Barbara Pavlu. Zuletzt kam Damen-Skisprung auf, in Zukunft Nordische Kombination. Für erfolgreiche Athletinnen wie Michelle Göbel könne das eine Option sein, so Jochen Behle.
„Die Spitze kostet Geld, aber wir wollen die Breite nicht vergessen“, erklärt Barbara Pavlu. Die gerechte Aufteilung vorhandener Mittel sei eine weitere Herausforderung. Sport-Material brauchen sie alle.
Leistungssport-GmbH von HSV und WSV
Speziell zur Förderung des Leistungssports haben die Skiverbände eine gemeinnützige GmbH gegründet: „Gemeinsames Training mit den Athleten aus beiden Verbandsgebieten, überregionale Trainer und gemeinsame Fahrten zu den Lehrgängen in die Schneegebieten in Skandinavien oder in die Alpen sollen Synergien schaffen“, wird das Projekt beschrieben.
Noch gebe es Anlaufschwierigkeiten wegen organisatorischer Fragen, erläutert Jochen Behle – als einzige länderübergreifende Organisation ihrer Art müsse sie die Anforderungen mehrerer Geldgeber unter einen Hut bringen. Doch er sei optimistisch: „Wir sind dabei, dass zusammenzukriegen.“
Zukunft des Olympia-Stützpunkts Winterberg/Willingen
Training werde immer professioneller, hauptamtliche Betreuer gewinnen an Bedeutung, erklärt Michael Schulenberg. Doch den Olympiastützpunkt gefährde das nicht: Der Deutsche Skiverband wisse, dass er die Stützpunkte im Norden brauche. Schließlich gebe es im Vergleich mit Nord- und Osteuropa ohnehin wenige Athleten.
Die geplante kleinere Schanze am Mühlenkopf wäre da eine Bereicherung, ergänzt Jochen Behle und mache Willingen für andere Landesverbände attraktiv.
Auch der Ausbau der Skigebiete könnte neue Chancen offenbare, sagt Christopher Braun, Leiter des Olympia-Stützpunktes: Für Ski Alpin und Snowboard könne damit mehr Schneesicherheit geboten werden als in manch höherer Region. War ein landesstützpunkt Alpin vor zehn Jahren noch unvorstellbar, werde er wieder denkbar.
Das erfordere neue Strukturen, Gruppen und eben auch hauptamtliche Trainer – die schwer zu bekommen seien. Das könne auch eine Chance sein: Nicht jeder auf den Sport fokussierte Schüler schaffe den Sprung ins Profi-Dasein, weiß Barbara Pavlu – doch für Trainerkarrieren bringen sie gute Voraussetzungen mit.
© Wilhelm Figge / Waldeckische Landeszeitung