Steffen Lingnau überzeugt bei den FESA Games
Für Steffen Lingnau stand kürzlich der erste internationale Einsatz an: Der 13-jährige Skispringer vom Ski-Club Willingen wurde aufgrund seiner guten Leistungen für die FESA Games der Altersklasse Youth II (Jahrgänge 2010-2012) in Velenje nominiert, d. Zusammen mit seinem Trainer Daniel Luckey und dem Winterberger Kombinierer Max Mammey machte er sich auf den etwa zehnstündigen Weg nach Slowenien. Dort angekommen erwartete die Sportler vom Bundesstützpunkt gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der deutschen Mannschaft eine feierliche Eröffnung, bei der die teilnehmenden Nationen begrüßt wurden. Nachdem sich alle in Trainingssprüngen erstmals mit der Schanze vertraut gemacht hatten, stand am ersten Wettkampftag dann das Einzelspringen auf dem Programm. Und hier konnte Steffen direkt einen Erfolg feiern: Mit einer Weite von 70 Meter sprang er im ersten Durchgang auf die Hillsize-Markierung der Schanze, im zweiten Durchgang legte er 67,5 Meter nach. Mit 302,2 Punkten belegte er einen hervorragenden neunten Platz, war damit bester Athlet des deutschen Teams und viertbester Springer des Jahrgangs 2011. Der Sieg in dem mit 41 Sportlern aus 7 Nationen besetzten Feld ging an Jost Trtnik aus Slowenien.
Am zweiten Tag kam es dann auf die Mannschaftsleistung an - jeweils 3 Sportler einer Nation bildeten ein Team für den Wettkampf. Steffen Lingnau ging zusammen mit Quirin Wegerbauer und Kacper Filip Misiek (beide Bayerischer Skiverband) als Deutschland I an den Start. Mit Sprüngen auf 69,5 und 64 Meter trug er seinen Teil dazu bei, dass sich das Team über den fünften Platz freuen konnte. Auch hier ging der Sieg an die Gastgeber aus Slowenien (Team Slowenien I). Mit diesen tollen Ergebnissen und Erfahrungen im Gepäck trat Steffen die lange Heimreise nach Willingen an. Mit Ludwig Flamme war zudem ein weiterer hessischer Skispringer bei den FESA Games vertreten, allerdings in Oberwiesenthal, wo die Wettbewerbe in seiner Altersklasse Youth I (Jahrgänge 2007-2009) stattfanden. Im Einzelwettkampf, der wegen eines defekten Flutlichts vom Abend auf den nächsten Vormittag verschoben werden musste, haderte er jedoch mit seinen Sprüngen und musste sich mit Platz 38 zufriedengeben.
Auf der 44-Meter-Schanze in Winterberg fand unterdessen der Deutsche Schülercup für die Altersklassen S12/S13 (Jahrgänge 2012 und 2013) statt. Unter den 100 Teilnehmern waren mit Mans Schriever, Paul Rummel, Johannes Modjesch und Emma Mungenast auch vier Sportler des SC Willingen. Für alle waren es die ersten Wettkämpfe auf der nationalen Ebene des Schülercups. Und für die jungen Skispringerinnen und Skispringer bot das Wochenende gleich ein volles Programm: Nach dem offiziellen Training wurde der Grundsprungwettkampf durchgeführt. Hier werden in mehreren Durchgängen verschiedene Phasen des Sprungs (Anfahrt, Flug, Landung) von DSV-Trainern gefilmt und zusammen mit dem IAT ausgewertet. Anschließend bekommen die Sportler eine Übersicht mit ihren Technikaufnahmen inklusive Vergleich zu den großen Vorbildern, beispielsweise im Hinblick auf die Symmetrie im Flug oder die Telemarklandung. Die Willinger Sportler wurden alle in der Kategorie "Silber" eingestuft und erhielten damit 60 Punkte für die Gesamtwertung. Am Abend wurden alle Athleten zu einem gemeinsamen Kinoabend eingeladen, ehe es am nächsten Morgen mit dem Einzelwettkampf weiterging. Einen besonders guten Auftakt in der Altersklasse S12 legte Mans Schriever hin, der 38 und 39,5 Meter weit sprang und sich damit den achten Platz sicherte. Der Sieg ging an Hannes Rommel aus Thüringen. Paul Rummel wurde 13., Johannes Modjesch belegte Rang 28. Bei den Mädchen, hier gehen die beiden Jahrgänge in einer gemeinsamen Klasse an den Start, landete Emma Mungenast auf Platz 13.
Im abschließenden Teamspringen bildete Emma eine Mannschaft mit Anja Rost aus Brandenburg und Magdalena Fuchs aus Rothenburg. Das 3er-Team kam auf den sechsten Platz. Bei den Jungs setzen sich die Teams aus vier Sportlern zusammen, sodass die drei Willinger gemeinsam mit Mats Gronewold aus Meinerzhagen (Westdeutscher Skiverband) an den Start gingen. Das Team HSV/WSV belegte beim Sieg der ersten Mannschaft aus Baden-Württemberg den achten Platz. "Für die Kids war es der erste Auftakt und sie sind solide gesprungen, auch wenn sie ein bisschen nervös waren. Sie können auf jeden Fall noch mehr", so das Fazit von Trainer Jörg Pietschmann. Nun heißt es erst einmal, weiter fleißig auf den heimischen Orenbergschanzen zu trainieren. Der nächste Schülercup S12/S13 findet dann im Januar in Baiersbronn statt.