Vierschanzentournee Bischofshofen 6.1.2021
Zum dritten Mal heißt der Tourneesieger Kamil Stoch
Karl Geiger am Ende noch zweimal auf dem Podest
Eine große Enttäuschung für Markus Eisenbichler
Karl Geiger ist bei der 69. Vierschanzentournee ein versöhnlicher Abschluss gelungen und als Gesamtzweiter noch auf dem Podest gelandet. Der Oberstdorf-Sieger belegte nach zwei ausgezeichneten Sprüngen beim Finale auf der Naturschanze in Bischofshofen den dritten Platz und durfte beim dritten Triumph von Tagessieger des Polen Kamil Stoch das beste Tournee-Ergebnis seiner Karriere bejubeln. „Ich bin froh, dass ich das am Ende noch so hinbekommen habe“, freute sich der Oberstdorfer Skiflug-Weltmeister, obwohl die DSV-Adler weiter auf den ersten Tournee-Gesamtsieg seit Sven Hannawald 2002 warten müssen.
Der 33-Jährige „King Kamil“ Stoch holte sich am Dreikönigstag vor einer Geisterkulisse in Österreich souverän mit einem Vorsprung von 48,1 Punkten (1110,6) zum dritten Mal nach 2017 und 2018 den Tourneesieg. Der dreimalige Olympiasieger blieb mit Flügen auf 139,0 und 140,0 m eiskalt und sicherte sich mit großem Vorsprung auch den Tagessieg vor Marius Lindvik (Norwegen), der sich nach seiner Zahnoperation wieder zurück gemeldet hat und sicherlich ein starker Konkurrent gewesen wäre, hätte er an allen vier Springen teilnehmen können.
Der Allgäuer Karl Geiger wurde beim Finale in Bischofshofen Dritter und überflügelte mit Weiten von 138,0 und 133,5 m mit einer Gesamtpunktzahl von 1062,5 noch seine Konkurrenten Dawid Kubacki (1057,8) aus Polen und den Norweger Halvor Egner Granerud (1057,4), dessen Österreichischer Trainer Alexander Stöckl im ersten Durchgang pokerte, den Anlauf verkürzen ließ, doch sein Schützling schaffte die notwendige Weite für die Bonuspunkte diesmal nicht.
Der Siegsdorfer Weltmeister Markus Eisenbichler erlebte zum Abschluss indes eine Riesen-Enttäuschung und verpasste mit einem Sprung auf 120,5 m sogar den zweiten Durchgang. "Es ist bitter. Ich habe sowas aber schon oft erlebt, da rege ich mich nicht mehr auf", sagte der Bayer nach einer verpatzten Tournee, die er auf dem 16. Rang abschloss. Constantin Schmid (Oberaudorf) als 18. und Severin Freund (Rastbüchl) auf Platz 20 gelang ein gutes Ergebnis. Pius Paschke (Kiefersfelden) wurde 29., Martin Hamann (Aue) schaffte es zum Abschluss nicht in die Top 30.
Der Weltcup, in dem Granerud weiter führt, geht jetzt am Wochenende in Titisee-Neustadt in der Wahl-Heimat von Bundestrainer Stefan Horngacher weiter, der seinem früheren Schützling Kamil Stoch neidlos gratulierte. „Meine Zeit in Polen werde ich nie vergessen. Ich habe mit Stoch und seinen Kameraden gut zusammen gearbeitet und eine schöne Zeit verbracht.“ Nach Titisee-Neustadt stehen mit Willingen (29. – 31. Januar) und Klingenthal (5./6. Februar) als Ersatz für Sapporo noch zwei weitere deutsche Weltcup-Stationen im Kalender. Höhepunkt wird die WM in Oberstdorf!