Weltcup-Splitter 02.06.2020
Michelle Göbel „schnupperte“ in Oberstdorf
Skispringerin bleibt in Willingen
Weltcup-Kalender bestätigt:
14 Ski- und Biathlon-Events in Deutschland
Stephan Leyhe: „Es wird immer besser“
Andreas Felder doch weiter aktiv
Michelle Göbel „schnupperte“ in Oberstdorf
Skispringerin bleibt in Willingen
Michelle Göbel, die große Nachwuchshoffnung des Ski-Clubs Willingen im Skispringen, hat sich entschieden. Nach einem „Schnupperkurs“ bei Bundestrainer Andreas Bauer im Bundesleistungszentrum Oberstdorf, aber auch ausführlichen Gesprächen mit den Trainern Jörg Pietschmann und Heinz Koch vom Ski-Club Willingen „ihrer“ Upland-Schule, dem Ski-Gymnasium, bleibt sie in Willingen, will neben der sportlichen Laufbahn ihr Fachabitur machen und dann in zwei Jahren mit 18 über den Zoll und die Bundespolizei ihre Karriere in den Mittelpunkt rücken.
Michelle war mit ihren Eltern zwei Tage lang zum „Schnupperkurs“ in Oberstdorf, sah sich auf der Schanzen-Baustelle für die Nordische Ski-WM 2021 und am dortigen Internat um, trainierte mit Katharina Althaus und Luisa Görlich, und führte intensive Gespräche mit Bundestrainer Andreas Bauer und Nachwuchstrainer Daniel Vogler über ihre sportliche Zukunft. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Deutsche Skiverband seine besten Skispringerinnen im Allgäu konzentrieren will, so wie zuletzt auch Selina Freitag, die Schwester von Richard Freitag aus Oberwiesenthal.
Göbel wird überraschend weiter im C/D-Kader geführt, obwohl sie bei der Junioren-WM Bronze mit dem Team gewann, bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne nur mit Pech eine Plakette verpasste und auch erfolgreich im Continental Cup gepunktet hatte. Dennoch habe sie nicht alle Kriterien erfüllt, der Bundestrainer versicherte ihr allerdings, dass man auf sie zählt, sie schon jetzt auch in die Lehrgangsmaßnahmen einbauen wird, versuchte ihr aber auch ohne Druck und bei allem Verständnis für ihre Situation einen Wechsel an den Bundestützpunkt schmackhaft zu machen. Bauer kennt eine derartige Problematik aus der eigenen Familie: ein Sohn besucht das Leistungszentrum des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg.
Auch ihre Willinger Heimtrainer Jörg Pietschmann und Heinz Koch sind eingebunden, erst nach einem Gespräch mit Schulleiterin Barbara Pavlu von der Upland-Schule und dem Sportkoordinator Michael Schulenberg hat sich die 16-Jährige dann endgültig entschieden. Ihr Ziel bleibt neben dem Sport das Fachabitur, Bayern hat G8, in Hessen G9, ohne Führerschein wäre sie weit weg vom Waldecker Upland und ohne den „Familienfahrdienst“ doch ziemlich unbeweglich gewesen.
Auch Simon Spiewok aus der Trainingsgruppe von Heinz Koch und Jörg Pietschmann sollte nach Oberstdorf ziehen, will aber ebenfalls zunächst an der Uplandschule sein Abitur bauen. Paul Winter, der gerade wieder in den DSV-Kader aufgenommen worden ist, war aus dem Internat ins Allgäu gewechselt und hatte dort schulische und sportliche Probleme bekommen. Er gehört jetzt zum Zoll-Team und trainiert bei Ralph Gebstedt in Oberhof. Stephan Leyhe hat nach seinem Sturz in Trondheim die Reha hinter sich gebracht, aber insgeheim die WM noch im Visier. Janne Puk freut sich wie ein Schneekönig über seinen Kaderplatz, den der zuletzt so starke Robin Kloss direkt hinter seinem Vereinskameraden um einen Platz verpasste.
Trotzdem geht Kloss hoch motiviert zu Werke. In den nächsten Tagen wird auch Heinz Koch wieder aus Österreich ins Upland kommen, der zwischenzeitlich sogar wieder als Coach in China im Gespräch war, nicht nur wegen Corona aber abgesagt hat („wenn überhaupt, hätte ich nur eine Beraterrolle übernommen“) aber wie Pietschmann mächtig stolz ist, dass jetzt fünf Skispringer, die im Stützpunkt Willingen/Winterberg groß geworden und durch ihre Hände gegangen sind, in den DSV-Kadern stehen. „So viele wie noch nie.“
Weltcup-Kalender bestätigt:
14 Ski- und Biathlon-Events in Deutschland
Der Internationale Skiverband FIS hat den offiziellen Wettkampfkalender für den Weltcup-Winter 2020/2021 bestätigt. Damit erhält der Deutsche Skiverband das Mandat für elf Weltcup-Veranstaltungen in fünf olympischen Ski-Disziplinen (Alpin, Ski Cross, Skisprung, Langlauf, Nordische Kombination).
Weitere Highlights im DSV-Winter sind die FIS Nordischen Ski Weltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf, die traditionsreichen Biathlon-Weltcups in Oberhof und Ruhpolding, sowie die Biathlon World Team Challenge AufSchalke.
Trotz der derzeit noch bestehenden Restriktionen planen der DSV und seine Organisationskomitees die insgesamt 33 Event-Tage gemäß den Vorgaben der Weltverbände FIS (Ski) und IBU (Biathlon) regulär durchzuführen. Gleichzeitig werden die Veranstaltungskonzepte fortlaufend an die jeweils geltenden Bestimmungen angepasst. In Willingen steht neben dem Kult-Weltcup vom 29. bis 31. Januar außerdem am 5. und 6. Februar ein Continental Cup auf der Mühlenkopfschanze auf dem Programm.
Der DSV Winter 2020/2021 im Überblick:
Ski Alpin:
30./31.01.2021, Garmisch-Partenkirchen (Damen)
05./06.02.2021, Garmisch-Partenkirchen (Herren)
Biathlon:
28.12.2020, Team Challenge Auf Schalke
07. - 10.01.2021, Weltcup Oberhof (Damen/Herren)
13. - 17.01.2021, Weltcup Ruhpolding (Damen/Herren)
Langlauf:
19./20.12.2020, Dresden City-Sprint (Damen/Herren)
Nordische Kombination:
06./07.02.2021, Klingenthal (Herren)
20./21.03.2021 Schonach (Herren/Damen)
Skisprung:
28./29.12.2020, Vierschanzentournee Oberstdorf (Herren)
31.12.2020/01.01.2021, Vierschanzentournee Garmisch-Partenkirchen (Herren)
09./10.01.2021, Titisee-Neustadt (Herren)
29./31.01.2021, Willingen (Herren) + 6./7. Februar COC
30./31.01.2021, Hinterzarten (Damen)
Ski Cross:
06./07.02.2021 (tbc), Feldberg (Herren/Damen)
FIS Nordische Ski-WM 2021:
23.02. - 07.03.2021, Oberstdorf
Stephan Leyhe: „Es wird immer besser“
Gute Kunde von Upland-Adler Stephan Leyhe (27)! Der „Willingen/5“-Sieger auf der Mühlenkopfschanze postete nach dreiwöchiger Reha im Medical Park Bad Wiessee St. Hubertus vor der Heimfahrt nach Hinterzarten in den Schwarzwald mit einem Dank an das gesamte Team des offiziellen DSV-Reha-Zentrums: „Es wird immer besser mit meinem Knie.“ Die „Free Willis“ und alle seine anderen Fans im In- und Ausland wünschen ihm jetzt weiterhin gute Besserung und viel Optimismus.
Andreas Felder doch weiter aktiv
Andreas Felder, nach der Saison zurückgetretener Chefcoach der ÖSV-Skispringer, übernimmt die Regie bei den Skispringerinnen und Skispringern in Italien.Schwerpunkt wird für den 25-fachen Weltcupsieger die Mannschaft der Damen um die Schwestern Lara, Manuela und Jessica Malsi sein. Der 57-jährige Felder war im Februar Vater einer Tochter geworden und möchte in Zukunft mehr Zeit für die Familie haben, das lasse sich mit der neuen Position in Italien vereinbaren, so Felder.Felder wird im kommenden Winter ausschließlich bei den Damen im Weltcup vor Ort sein, Herren-Chefcoach Andrea Morassi bleibt Cheftrainer der Skispringer im Italienischen Verband.