Weltcup-Splitter 07.01.2016
07.Januar 2016

Weltcup-Splitter 07.01.2016

07
Januar
Erstellt von SC-Willingen
Kategorie: Weltcup-News
2016
07 .Januar 2016
Kategorie: Weltcup-News
Erstellt von SC-Willingen

Hannawalds Rekord war in Gefahr - Schlierenzauer nimmt Auszeit

Freund und Prevc unter einem Dach

Beim Willinger Kult-Weltcup wohnen die beiden Dominatoren der 64. Vierschanzentournee, Peter Prevc und Severin Freund, wieder unter einem Dach. Die Mannschaften aus Slowenien und Deutschland wurden am Donnerstagabend im Hotel Hochsauerland 2010 erwartet, wo auch der US-Amerikaner Nick Fairall Quartier macht, der nach seinem folgenschweren Sturz im Vorjahr neben Bischofshofen auch Willingen und die Skiflug-WM am Kulm besuchen wird. Freund springt sehr gerne in Willingen, wo er auch schon in der Siegerliste steht. „Wenn man sich wo gut auf das Skifliegen vorbereiten kann, dann in Willingen", sagte der Tournee-Zweite vor einem Millionenpublikum in der ARD. Beim Springen, sagte Freund, habe er keine Schmerzen, eher bei alltäglichen Dingen. Beim Weltcup in Willingen steht am Samstag ein Team-Springen auf dem Programm. Im nordhessischen Upland wird dann am Sonntag der Einzel-Wettbewerb gesprungen.

Schusters Bilanz vor der Mühlenkopfschanze

Bundestrainer Werner Schuster zog nach dem hochklassigen Finale der 64. Vierschanzentournee eine positive Bilanz und blickte in einem Interview  zuversichtlich den kommenden Aufgaben entgegen. „Wir haben das Maximum herausgeholt. Severin Freund ist eine sehr gute Tournee gesprungen. Er hat alles gegeben und kann stolz sein auf den zweiten Platz. Es gibt keine Feier, wir fahren ja sofort nach Willingen weiter. Das ist ein Monsterprogramm. Severin springt sehr gerne dort. Wir freuen uns auf die Wettkämpfe und verschieben die Feiern auf die Zeit nach der Saison“, sagte er. „Andreas Wellinger ist immer noch etwas zu ungeduldig. Richard Freitag ist eine solide Tournee gesprungen. Für Andreas Wank war es eine Top-Tournee, er hat sein Ziel erreicht. Stephan Leyhe hat sich durch sein Aus in Bischofshofen leider nicht belohnt. Severin war schon einer der kleinen Schritte, aber Stephan ist einer der noch kleineren Schritte.“

Leyhe wohnt in Willingen im Hotel

„Stephan wird wohl kaum am Wochenende zuhause in Schwalefeld aufschlagen“, vermutet Bruder Christoph, der im Fahrdienst des Weltcups am Steuer sitzt. Vater Volker gehört zum Schanzenteam um Wolfgang Schlüter, das nahezu rund um die Uhr an der größten Großschanze der Welt im Einsatz ist. Neben Stephan feierte auch Mutter Renate in diesen Tagen Geburtstag. Bei Leyhes dreht sich nicht nur in diesne Tagen alles um das Skispringen.

Auch die Behles an der Schanze

Biathlon-Olympiasiegerin Petra Behle kommt am Sonntag zusammen mit ihrem Ehemann zum Einzelspringen an die Mühlenkopfschanze. Auch Langlauf-Klassiker Jochen Behle, inzwischen Sportchef im Stützpunkt Willingen/Winterberg, ist vor Ort und lässt sich das Spektakel nicht entgehen.

Schlierenzauer nimmt Auszeit

Gregor Schlierenzauer nimmt wegen mentaler Probleme eine Auszeit und schließt auch ein Karriereende nicht aus. "Ich ziehe für heuer einen Schlussstrich, werde die Saison beenden und nehme mir damit nach zehn Jahren im Spitzensport erstmals eine richtige Auszeit", teilte Schlierenzauer an seinem 26. Geburtstag über sein Management mit. Auf seiner Website schrieb er von einer "Pause auf unbestimmte Zeit".
Damit nimmt der tief gefallene Superstar und Weltcup-Rekordgewinner auch nicht am Weltcup in Willingen und an der Skiflug-WM in der kommenden Woche am Kulm in seiner Heimat teil. "Im Moment brauche ich eine Pause und Abstand, wenn die Wunden verheilt sind und der Kopf klarer ist, schauen wir weiter", sagte er.
Ob er seine Karriere, die mit dem vorzeitigen Aus bei der Vierschanzentournee vor dem letzten Springen am Mittwoch in Bischofshofen einen weiteren Tiefpunkt erreicht hatte, noch einmal fortsetzt, ist Schlierenzauer derzeit selbst nicht klar: "Ich weiß hier und heute ganz einfach nicht, was die Zukunft bringt, will das Feuer neu entfachen und mir ohne Zeitdruck klar darüber werden, wie mein Weg weitergeht."
Er ziehe "die Reißleine", schrieb er.

Derweil hat der Österreichische Skiverband die Starter für das Weltcup-Skispringen in Willingen bekanntgegeben. Trainer Heinz Kuttin nominierte neben dem Tourneedritten Michael Hayböck, Stefan Kraft, Manuel Fettner
Manuel Poppinger und Philipp Aschenwald. Die ÖSV-Adler reisen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit ihrem Tourbus ins Upland und werden dort in den Morgenstunden erwartet.

Über sechs Millionen Zuschauer am TV

6,36 Millionen Zuschauer und 23,9 % Marktanteil im Finale und 6,22 Millionen und 28,8 % im ersten Durchgang vermeldete die ARD als TV-Quote für das letzte Springen der Vierschanzentournee in Bischofshofen. Philipp Sohmer kommentierte für Tom Bartels, der nach seinen gesundheitlichen Problemen aber in Willingen zusammen mit Matthias Opdenhövel und Dieter Thoma wieder für die ARD an den Start gehen wird. Das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen hatten 6,41 Millionen Zuschauer verfolgt, bei Freunds Auftaktsieg in Oberstdorf saßen im Schnitt 4,51 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher. Bei der dritten Station in Innsbruck belief sich die Einschaltquote auf 6,09 Millionen Zuschauer.

Hannawalds Rekord war in Gefahr

Mehrere Skispringer haben bei einer Vierschanzentournee wie diesmal Peter Prevc drei Springen gewinnen können. Der Grand Slam mit vier Siegen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen bleibt weiter allein Sven Hannawald vorbehalten. Dessen Rekord hat möglicherweise der aufkommende Rückenwind in Oberstdorf gerettet. Prevc war in sieben von acht Sprüngen der Tournee der beste, Freund nur einmal – bei seinem Sieg im Allgäu. Allerdings glaubt der frühere Bundestrainer Rudi Tusch zu wissen, dass bisher alle Skispringer, die wie Freund bei der Tournee vier Mal auf dem Treppchen gestanden haben, diese auch als Gesamtsieger beendet haben. Bis auf Freund, irgendwie schon tragisch. Doch der Bayer war ein fairer Verlierer und gehörte in Bischofshofen zu den ersten Gratulanten von Prevc.

Leyhe Fan-Club im Fahrdienst

Der Fahrdienst des Willinger Weltcups ist für alle Skispringer da und hat beste Kontakte zu den Adlern aller Länder. Allerdings unterhält er einen eigenen Stephan-Leyhe-Fanclub. Kein Wunder, kommen doch die meisten Mitglieder aus dem Ortsteil Schwalefeld, wo nach Jochen Behle auch Stephan Leyhe zuhause ist.