Weltcup-Splitter 07.02.2016
Paul Winter gewinnt Deutschlandpokal in Ruhpolding
Corvin Kühnel bei DM Jugend 17 auf Rang neun
Paul Winter vom Ski-Club Willingen hat in Ruhpolding den Wettkampf im Deutschlandpokal der Skispringer für sich entschieden. Der 18-jährige Weitenjäger setzte sich auf der 90 Meter-Schanze in der Chiemgau Arena mit Sprüngen auf 97,5 und 99 Meter und der Note von 258,5 Punkten durch. Punktgleich auf Rang eins gemeinsam mit Winter landete Danny Queck vom WSV 08 Lauscha mit 100,5 und 96,5 Metern. Auf den dritten Rang kam Julian Hahn vom WSV Oberhof mit 99,5 und 97 Metern (253,0 Punkte). SCW-„Adler“ Paul Winter zeigte sich zufrieden mit seinem erfolgreichen Auftritt. „Das war sehr wertvoll für mein Ego heute, die Sprünge gehen step by step nach oben. Das Landen muss ich noch üben, aber es geht immer besser.“ In Bezug auf die Junioren-WM als Höhepunkt der Saison wollte sich der junge Athlet nicht weiter festlegen. „Da lassen wir uns überraschen, das habe ich aus meinem Kopf gestrichen. Ich muss schauen, dass ich beim Springen vorankomme.“ Bei der Jugend 17 belegte auf derselben Schanze im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften Corvin Kühnel vom SC Willingen mit Weiten von 79,5 und 84 Metern (186,5 Punkte) den neunten Platz. Der Sieg ging überlegen an Axel Mayländer vom SC Degenfeld (245,0 Punkte). Betreut wurden Paul Winter und Corvin Kühnel in Ruhpolding bei den Wettkämpfen von Heinz Koch, dem Landesverbandstrainer des Hessischen Skiverbandes (HSV).
Weltcup-Skispringen am Holmenkollen abgesagt
Dichter Nebel und starker Wind haben zu einer Absage des Skisprung-Weltcups am Holmenkollen in Oslo geführt. Nach nur zwei Springern musste der Wettbewerb zunächst unterbrochen und schließlich komplett gestrichen werden. Eventuell wird das Einzelspringen am Dienstag in Trondheim nachgeholt, für Mittwoch ist dort ohnehin ein Weltcup geplant. "Aus Sicht der Sportler hätten wir heute springen können, so kurios das klingt. Aber wir hatten keine Möglichkeit, sie dabei zu beobachten", sagte FIS-Renndirektor Walter Hofer im ZDF.
Besonders die Kampfrichter hatten wegen der schlechten Sicht große Probleme Schwierigkeiten bei der Bewertung. Hinzu kamen Probleme bei der elektronischen Weitenmessung. Der Versuch des Polen Bartlomiej Klusek etwa wurde nachträglich von 100,5 m auf 120,0 m korrigiert. Auch die Zuschauer, darunter Norwegens König Harald V., sahen fast nichts. „Immer wenn ich hier gewonnen habe, war er nicht da“, sagte Severin Freund und hoffte diesmal auf den Sieger-Besuch in der Königs-Loge. Vergeblich! Und auch Dirk Thiele und Geburtstagskind Gerd Siegmund mussten in der Eurosport-Kabine wie Stefan Bier beim ZDF passen.
Schon beim Teamspringen am Vortag hatte dichter Nebel geherrscht, der Wettbewerb konnte aber durchgeführt werden. Mit 915,0 Punkten flogen Severin Freund, Karl Geiger, Richard Freitag und Andreas Wellinger allerdings am Podest vorbei, hinter Slowenien mit Superstar Peter Prevc (977,7), Norwegen (945,3) und Japan (927,7) reichte es nur zu Rang vier. Für das Einzelspringen war alle sieben DSV-Adler qualifiziert, auch der Willinger Stephan Leyhe.
Für die Skispringer war es die dritte Absage der Saison, Ende November waren bereits die beiden Wettbewerbe im finnischen Kuusamo wegen starken Winds abgesagt worden.
Deutsche schwach – Takanashi überragend
Während die deutschen Skispringerinnen um Olympiasiegerin und Weltmeisterin Carina Vogt weiterhin um Anschluss kämpfen, überragt die kleine Japanerin Sarah Takanashi die Konkurrenz um Längen. Mit Schanzenrekord gewann sie auch den zweiten Weltcup in Hinzenbach und hat bisher nur eine Niederlage im Rekordbuch dieser Saison stehen. Die Schützlinge von Andreas Bauer aber verfehlten diesmal wieder einen Top ten-Platz, beste war noch Anna Ruprecht (218,6) auf Rang 14 vor Juliane Seyfarth (216,6) und Carina Vogt (215,9) auf den Plätzen 16 und 17. Wenigstens erreichten alle das Finale. Takanashi ließ mit der neuen Rekordmarke von 98 m von Beginn an keine Zweifel aufkommen. Mit 253,0 Punkten verwies die Abonnement-Siegerin die Österreicherinnen Daniela Iraschko Stolz (242,0) und Jacqueline Seifriedsberger (240,3) bei deren Heimweltcup auf die Podestplätze. Ihr 41. Weltcup-Sieg insgesamt, der elfte in dieser Saison und der zehnte in Folge! Besser geht es kaum.
Wieder Aschenwald Sieger beim COC in Planica - Geiger weiter vorne
Der Tiroler Philipp Aschenwald gewann auch das zweite COC-Springen in Planica. Er zeigte mit 137.5 m schon im ersten Durchgang den weitesten Sprung des Tages und sicherte sich dann seinen zweiten Sieg mit 133 m und 276.0 Punkten. Markus Eisenbichler, mit 129.5 m nach dem ersten Durchgang Fünfter, sprang im Finale einen halben Meter weiter als der Sieger und
verbesserte sich mit 259.7 Punkten auf den zweiten Platz. Nur 0.7 Punkte dahinter ging der dritte Rang an Aschenwalds Teamkollegen Clemens Aigner. Norwegens Weltmeister Rune Velta verpasste wie auch Marinus Kraus die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Obwohl beide in Planica nicht am Start waren bleiben Karl Geiger (574 Punkte) und Tom Hilde (558) in der Gesamtwertung vorne.
Ärger für Paul Winter – Weigel auf Platz zwei
Während der Willinger Skispringer Paul Winter einen Tag nach seinem geteilten Sieg mit Danny Queck beim letzten Wettbewerb des Winters im Deutschlandpokal in Ruhpolding nach einem 96,5m-Sprung und 127,0 Punkten diesmal sogar auf Siegkurs steuerte, aber bei der Anzugskontrolle Porbleme bekam und nicht mehr zum zweiten Durchgang zugelassen wurde, beendete der Willinger Internatsschüler Lennart Weigel, der für den SK Meinerzhagen startet, den Deutschlandpokal bei der Jugend 16 in der Gesamtwertung mit 345 Punkten hinter Luca Roth (369) aus Meßstetten auf Platz zwei. Bei der Jugend 17 landete Corvin Kühnel vom Ski-Club Willingen mit 209 Punkten am Ende auf Rang elf, es gewann Max Schaake (382) aus Tschoppau. Winter rechnet jetzt mit einem Einsatz beim Alpencup in Kranj oder Planica, es ist noch nicht sicher wo gesprungen werden kann, und sieht nach dem Wochenende im Chiemgau insgesamt weiter ansteigende Tendenz. „Die 96,5 m waren bei widrigen Bedingungen der weiteste Versuch im ersten Durchgang“, erklärte er. Christian Leitner betreute ihn in Ruhpolding, nachdem am ersten Tag auch noch Heinz Koch ein Auge auf ihn geworfen hatte.
Kein Finne in Oslo am Start
Kein finnischer Skispringer war in Oslo am Start, keine gute Aussichten für die WM 2017 in Lahti. Fast drohen schon schwedische Verhältnisse! Gerüchteweise soll der frühere österreichische Cheftrainer Alexander Pointner den Mannen um Janne Ahonen kurzfristig wieder auf die Sprünge helfen.