Weltcup-Splitter 08.01.2017
Schusters Skispringer ab sofort im WM-Modus
Während der nicht nur grippegeschwächte Severin Freund noch zum Zuschauen verurteilt ist, beginnt für seine Teamkollegen am Montag die WM-Vorbereitung. Bundestrainer Werner Schuster hat die Vierschanzentournee abgehakt und in den WM-Modus geschaltet."Die Jungs müssen begreifen, dass die Tournee jetzt vorbei ist, die Saison aber noch lange nicht. Da gibt es noch einiges zu holen", fordert der Österreicher. Bis zur WM in Lahti gilt es Freund wieder aufzurichten, Richard Freitag und Andreas Wellinger (mit Ausnahme seines Schanzenrekordes), die ihr Leistungspotenzial einmal mehr nicht ausschöpften, zu motivieren und die aufstrebenden Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe zu stabilisieren.
"Es ist wichtig, dass die Jungs die Köpfe wieder hochkriegen. Es gilt, eine gute Mannschaft zu formen. Ich hoffe, dass wir dann mindestens drei Athleten in Topform haben", formulierte der Coach das Ziel für die WM. Denn eine Medaille ist nach den Erfolgen der vergangenen Jahre fast schon Pflicht. Gerade weil Freund eine schwierige Zeit durchmacht und momentan nicht zur sportlichen Führungsfigur taugt, baut Schuster auf das Duo Wellinger/Freitag. "Ich bin guter Hoffnung, dass sie in dieser Saison noch zu Siegspringern werden. Dafür werde ich bis zum 27. März alles tun.“ Und auch Eisenbichler traut er dies zu, bei Leyhe hofft er, dass er den Aufwind nutzt. „Wichtig ist, dass er Gefallen daran findet, auch mal im Rampenlicht zu stehen, um dann die letzten Prozent herauszukitzeln.“
Ob Freund bis zur WM zu alter Stärke zurück findet, ist momentan fraglich. "Bei Severin hoffe ich, dass noch etwas geht. Es wird sicher nicht leicht", sagte Schuster. Freund soll sich Stoch zum Vorbild nehmen, der nach zwei Jahren aus einem Tief gefunden hat. „Zwei Jahre soll es aber bei Severin nicht dauern.“ Noch ist Derzeit ist offen, wann der Doppel-Weltmeister wieder auf die Schanze kann. Sollte kein sinnvolles Training möglich sein, wird Freund auch beim Weltcup in Wisla am Wochenende pausieren. "Dann nehmen wir uns etwas mehr Zeit", sagte Schuster. Vielleicht bis Willingen?
Tscheche Viktor Polasek gewinnt COC in Titisee-Neustadt
Paul Winter vom SCW verpasst als 47. den Finaldurchgang
Den zweiten FIS Continetal Cup (COC) der Skispringer gewann in Titisee-Neustadt überraschend Viktor Polasek. Der Tscheche setzte sich mit Sprüngen auf 140,5 und 129 Meter mit 261,3 Punkten vor dem gestern siegreichen Norweger Johann Andre Forfang (141,5+128 Meter/255,9 Punkte) und Clemens Aigner (137+128/246,8) aus Österreich durch. Bei wechselnden Windbedingungen auf der Hochfirstschanze waren Pius Paschke (130+129/240,6) als Siebter und Andreas Wank (131+135,5/235,9) als Achter die besten deutschen Starter. Mit Martin Hamann (123+130,5/217,5) erreichte ein dritter DSV-Adler auf Rang 22 den Finaldurchgang der besten 30. Die übrigen zehn DSV-Weitenjäger landeten im internationalen Feld der 69 Starter im geschlagenen Feld. Das galt auch für Paul Winter (Foto) vom Ski-Club Willingen. Im Probedurchgang (121,5 Meter) zeigte er sich als 25. noch verbessert zum Vortag, doch im Wettkampf war mit 118 Metern und Rang 47 nach dem ersten Durchgang Schluss. „Der verletzte Knöchel war heute soweit okay, auch wenn ich noch Schmerzen habe. Beim Wettkampfsprung war ich einfach zu spät am Absprung, das war mein Fehler und so fliegt man raus“, äußerte sich der SCW-Adler selbstkritisch. Winter geht davon aus, dass sein nächster Start der Alpencup in Schonach sein wird. In der COC-Gesamtwertung behauptete der Österreicher Daniel Huber, der heute in Titisee-Neustadt nur 20. geworden war, mit 356 Punkten seine Führung.
Zwei fünfte Plätze für Corvin Kühnel
Der Willinger Skispringer Corvin Kühnel hat beim Deutschlandpokal der Skispringer in Villach an beiden Tagen Platz fünf belegt und ist jetzt in der Gesamtwertung mit 200 Punkten auf Platz sieben bei der Jugend 17 zu finden. Kilian Märkl vom SC Partenkirchen führt die Wertung nach sieben Springen mit 279 Zählern an. Der ebenfalls von Stützpunkttrainer Heinz Koch betreute Lennart Weigel vom SK Meinerzhagen folgt mit 259 Punkten auf Rang drei. Er fiel am Sonntag bei der Anzugskontrolle durch und verschenkte so den Sieg. Luca Roth (250,0) aus Meßstetten vor Weigel (237,0) hieß der Sieger am ersten Tag. Kühnel (228,9) überzeugte mit Weiten von 92,5 und 85 m. Märkl (249,4) setzte sich am zweiten Tag an die Spitze, Kühnel (226,9) kam auf 93 und 88 m. Koch zeigte sich mit seinen beiden Schützlingen trotz des Missgeschicks mehr als zufrieden.
Sara Takanashi gewinnt auch zweiten Weltcup in Oberstdorf
Würth, Vogt, Althaus-drei deutsche Damen unter den Top Ten
Auch beim zweiten FIS Skisprung Weltcup der Damen in Oberstdorf dominierte Sara Takanashi aus Japan, die damit im 83. Weltcup-Einsatz ihrer Karriere den 49.Sieg feierte. Der nur 1,52 Meter große und 45 Kilogramm schwere „Springer-Floh“ aus Fernost zeigte mit 124,5 und 129 Metern und 263,0 Punkten erneut ihre große Überlegenheit. Zweite wurde mit deutlichem Abstand die Slowenin Ema Klinec (127,5+115,5 Meter/234,1 Punkte), auf den dritten Rang kam Irina Avvakumova (112,5+124,5/223,7) aus Russland, die gestern mit 132 Metern auf der Schattenbergschanze den Rekord für die Weitenjägerinnen aufgestellt hatte. Drei deutsche Skispringerinnen kamen unter die Top Ten. Svenja Würth (119+112/210,6) wurde Siebte, Olympiasiegerin Carina Vogt (117,5+113,5/210,3) knapp dahinter Achte und Katharina Althaus (120+111/206,5) auf ihrer Hausschanze Zehnte. Mit Juniorin Gianina Ernst (102,5+65,5/142,1) sammelte eine weitere DSV-Starterin auf Rang 28 Weltcup-Punkte. Luisa Göhrlich (31.), Ramona Straub (33.), Agnes Reisch (38.) und Juliane Seyfarth (39.) hatten den Finaldurchgang verpasst.
ZDF punktete mit der Tournee
Besonders erfolgreich war am Dreikönigstag für das ZDF das Finale der Vierschanzentournee, das von durchschnittlich 4,74 Millionen Zuschauern (Marktanteil 22,2 %) In der jüngeren Zielgruppe sahen 610.000 Zuschauer den Sieg des Polen Kamil Stoch. Doch nicht nur mit der Übertragung aus Bischofshofen lief es super, auch zuvor punktete der Wintersport bereits. Die Rodel-WM erreichte zuvor zwischen 3,03 und 3,15 Millionen Zuschauer und die Biathlon-WM brachte es am frühen Nachmittag auf 4,04 Millionen Zuschauer.