Weltcup-Splitter 10.03.2016
Belohnung für Nadine Horchler
Willingerin zum Weltcup-Finale
Nadine Horchler wird für ihre guten Leistungen im IBU-Cup in diesem Winter belohnt. Die 29-Jährige Biathletin vom Ski-Club Willingen wird vom Deutschen Skiverband für das Weltcup-Finale vom nächsten Donnerstag an im russischen Khanty Mansiysk nominiert. Dies kündigte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig am Rande der WM am Holmenkollen in Oslo an. Neben Horchler wird das komplette WM-Team um Verfolgungs-Weltmeisterin Laura Dahlmeier mit nach Sibirien fliegen. Dort endet die Biathlon-Saison am Sonntag in einer Woche mit den Massenstart-Rennen. Horchler hatte bei den Biathlon-Europameisterschaften im russischen Tjumen den Sprint-Titel vor ihrer Schwester Karolin und Annika Knoll gewonnen und ist beste Deutsche in der IBU-Cup-Gesamtwertung.
Nicht nur in Oslo bei der WM geht es spannend zu: In Martell findet derzeit der letzte IBU Cup der Saison statt. Mit Marine Bolliet gewann ein Französin den Sprint vor der Norwegerin Hilde Fenne und Karolin Horchler, der für Clausthal-Zellerfeld startenden Upländerin. Alles drei auf dem Podest blieben am Schießstand fehlerfrei. Nadine Horchler wurde Siebte unmittelbar vor Luise Kummer. Nadine führt die Gesamtwertung im IBU-Cup der Frauen jetzt mit 603 Punkten vor dem abschließenden Sprint am Samstag vor fünf Russinnen an. Am Sonntag stehen noch eine Mixed-Staffel und ein Single Mixed Relay-Rennen auf dem Programm.
Siegel für Geiger in Titisee-Neustadt
Bundestrainer Werner Schuster hat für den Weltcup in Titisee-Neustadt mit zwei Einzelspringen Richard Freitag, Severin Freund, Stephan Leyhe, David Siegel, Andreas Wank und Andreas Wellinger nominiert. „Nach dem "halben" Skisprung-Wochenende von Wisla hoffen wir nun auf gute Bedingungen bei unserem letzten Heim-Weltcup der Saison in Titisee-Neustadt. Wir sind gut vorbereitet, freuen uns auf spannende Wettkämpfe und haben auf der Zielgeraden vor Planica das Podest im Visier, “ erklärte Schuster. „Für Neustadt haben wir einen Wechsel in der Mannschaft vollzogen. David Siegel, der sich zuletzt mit zwei Goldmedaillen bei den Juniorenweltmeisterschaften und einem gewonnenen COC-Springen für einen Einsatz empfohlen hat, rückt für Karl Geiger ins Weltcup-Team. Aufgrund der sehr guten sportlichen Vorleistungen wollen wir dem frisch gebackenen Juniorenweltmeister David Siegel damit die Möglichkeit bieten, sich im Weltcup vor seinem Heimpublikum zu präsentieren."
Winter im starken Team für COC-Finale
Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Martin Hamann, Marinus Kraus, Pius Paschke und Paul Winter vertreten den Deutschen Skiverband beim Continental Cup-Finale der Skispringer im russischen Tschaikowsky. Für den Willinger Winter ist es der vierte Einsatz in Folge nach Iron Mountain, Brotterode und Vikersund. Der zuletzt im Weltcup eingesetzte Geiger hat noch Chancen auf eine Topplatzierung in der Gesamtwertung, was für den Weltcup einen Quotenplatz einbringen kann.
ARD mit positiver Wintersport-Bilanz
Die ARD hat eine positive Bilanz der Wintersport-Saison 2015/16 beim Fernsehpublikum gezogen. Durchschnittlich 2,43 Millionen Zuschauer verfolgten die Übertragungen im Ersten. Dies entspricht einem Marktanteil von 16,6 Prozent. Insgesamt berichtete die ARD 174 Stunden über den weißen Sport im Ersten. Über die beiden kommenden Wochenenden u.a mit Titisee-und Neustadt berichtet abschließend das ZDF. Wie auch in den Jahren zuvor war Biathlon am Bildschirm die beliebteste Sportart. Durchschnittlich 4,01 Millionen Zuschauer verfolgten die Erfolge des Deutschen Ski-Verbandes. Dies entspricht einem Marktanteil von 23,3 Prozent. An zweiter Stelle rangiert das Skispringen. Die größte Resonanz verzeichnete das Springen der Vierschanzen-Tournee in Bischofshofen mit 6,23 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 26,4 Prozent. Der Willinger Weltcup kam an dem frühen Termin nach der Tournee in der Spitze auf fünf Millionen Zuschauer.
Severin Freund will ganz oben stehen
"Zum Ende der Saison einen Heimweltcup springen zu dürfen, dafür mobilisiert man gerne noch einmal alle Kräfte. Mit dem Publikum im Rücken und der Begeisterung in Titisee-Neustadt hoffe ich wieder auf ein richtiges Skisprungfest, zu dem ich meinen Teil beitragen möchte. Im letzten Jahr bin ich auf der Schanze gut zurechtgekommen, auch wenn mir am Ende 100 Gramm zu einem möglichen Doppelsieg gefehlt haben :-). Zwar haben sich die Kräfteverhältnisse aktuell zugunsten von Peter Prevc verschoben, aber es ist und bleibt mein Ziel, in diesem Winter noch einmal ganz oben auf dem Podest zu stehen. Und wo wäre das schöner als bei einem Heim-Weltcup?"
Heimschläfer Andreas Wank
Andreas Wank wird von diversen Regionen vereinnahmt wird: Der Team-Olympiaseiger ist in Sachsen-Anhalt geboren, startete lange für die Thüringer aus Oberhof, sein Studienort liegt im fränkischen Ansbach und Wanks Lebensmittelpunkt seit geraumer Zeit im Schwarzwald, in Titisee. Es ist also ein echtes Heimspringen für den inzwischen 28jährigen Wahl-Schwarzwälder, der in den Weltcup-Tagen um eigenen Bett schlafen darf: "Ich habe den Trainer gefragt, ob ich zuhause schlafen kann - und er hat es genehmigt. Natürlich werde ich alle Maßnahmen der Mannschaft komplett mitmachen, logisch!", so Wank. Sein Freund Stephan Leyhe hatte beim Willinger Weltcup auf sein Bett in Schwalefeld verzichtet und im Teamhotel Hochsauerland 2010 Quartier gemacht.
Auf der größten deutschen Naturschanze könne man schon für das abschließende Flug-Wochenende in Planica üben. Angst ob des über ihn hereinbrechenden Rummels hat Lokalmatador Wank aber nicht. Deshalb hat er gemeinsam mit Stephan Leyhe am Montag das Zweitliga-Spiel Freiburg gegen Leipzig besucht und auch die Patenschaft für die Landes-Winterspiele der Special Olympics übernommen, die in den kommenden Tagen in Todtnauberg stattfinden. "Ich habe größten Respekt vor den Leistungen der Special-Olympics-Athleten, und deshalb übernehme ich gerne die Patenschaft", so Wank vor Beginn der Wettkämpfe. Nur live dabei sein können die beiden nicht. "Da überschneiden sich die Wettkämpfe zeitlich, das wird leider nichts." Übrigens - so der Weltverband FIS an der vorläufigen Planung festhält - gibt es in Titisee-Neustadt nicht nur das letzte Springen des alten Winters, sondern im November auch gleich die Premiere des Weltcups 2016/17.