Weltcup-Splitter 10.10.2016
Forum Nordicum in Lahti
Zum 37. Mal treffen sich die nordischen Ski-Fachjournalisten zum traditionellen „Forum Nordicum“ zur Einstimmung auf den kommenden Winter mit der FIS, den Veranstaltern, Herstellern, Sponsoren, Trainern und Sportlern, dieses Mal vom Dienstag bis Freitag im WM-Ort Lahti. Das vor fast 40 Jahren von den „Legenden“ Bruno Moravetz („Wo ist Behle?“), Werner Kirchhofer und Willi Ahstl ins Leben gerufene Treffen fand auch schon drei Mal im Waldecker Weltcup-Ort Willingen statt, der auch diesmal durch seinen Weltcup-Pressechef Dieter Schütz in Finnland vertreten sein wird.
Der MDR-Reporter Thorsten vom Wege und Willingens Ehrenmitglied Werner Rabe bemühen sich, das in die Jahre gekommene „Forum Nordicum“ zu verjüngen und peilen gemeinsam in Erinnerung an die Gründerväter die 40. Auflage an. 2017 hat bereits Klingenthal die Ausrichtung übernommen, danach bewerben sich Seefeld und Antholz als Ausrichter von Weltmeisterschaften im nordischen Ski und Biathlon. In Lahti soll jetzt auch die Zukunft des Forums in einer veränderten Medienlandschaft und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass inzwischen auch einige langjährige Sponsoren und auch die IBU ausgestiegen sind, um ihre Medienarbeit in erster Linie im Netz zu verankern.
Mit Gian Franco Kaspar, Sarah Lewis oder Walter Hofer sind jedoch nach wie vor die höchsten FIS-Repräsentanten anlässlich ihrer WM-Inspektion in Lahti vor Ort und informieren die Medienvertreter aus derzeit elf Ländern über alle Neuerungen vor der Saison. Gian Franco Kasper wird als einer der engsten Mitstreiter von IOC-Präsident Thomas Bach sicherlich auch zur aktuellen Doping-Diskussion Stellung beziehen können. Wer springt für Nizhny Tagil im Skisprung-Weltcup ein? Vielleicht weiß Walter Hofer schon mehr. Und auch die WM-Orte Lahti und Hochfilzen präsentieren sich. Und schließlich hoffen die Journalisten auch auf ein Treffen mit Janne Ahonen und seinem skispringenden Sohn, die in Lahti zu Hause sind. Fest zugesagt haben Nilo Halonen und Hannu Lepistö.
Nachdem die bisherigen Veranstalterpreise, den sich Willingen acht Mal im Skispringen sichern konnte, nicht mehr vergeben werden, zählt der Ski-Club mit seiner Blindenreportage von Frank Breuers zu den Kandidaten für einen neuen Preis, mit dem besondere Ideen im Weltcup honoriert werden sollen.
Malysz neuer Sportdirektor
Adam Malysz wird als neuer Sportdirektor in Polen für Skispringen und Nordischen Kombination. „Ich werde einen Teil der Aufgaben von Apoloniusz Tajner übernehmen. Er hat als Präsident noch mehr Aufgaben und ich werde ihn in dieser Hinsicht entlasten“, erklärte Malysz bei einer PK. „Ich werde dabei aber nicht den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, sondern viel unterwegs sein und die Nähe zum Sport suchen.“ Zuletzt war Malysz als Berater für die Skisprungmannschaft tätig, will aber erneut auch an der Rallye Dakar teilzunehmen. Malysz beendete seine erfolgreiche Karriere nach der Saison 2010/2011. Mit 39 Weltcupsiegen und vier Weltmeistertiteln gehört der heute 38-Jährige zu den erfolgreichsten Skispringern der Geschichte. Er war auch 2001 in Willingen Schanzenrekordler.
Rätsel um Schlierenzauer
Gregor Schlierenzauer ist zur Einkleidung der ÖSV-Stars in Salzburg, doch über seine Zukunft wollte sich der 53-fache Weltcupsieger und zehnfache Weltmeister nicht äußern. Im Gegensatz zu allen anderen ÖSV-Athleten stand der 26-jährige Tiroler nicht für Gespräche mit den Medien zur Verfügung. Schlierenzauer, der im Januar während der Vierschanzen-Tournee seine Saison aus Motivationsmangel beendet hatte, verletzte sich Mitte März beim Tiefschneefahren. Seit einer Kreuzband-Operation am rechten Knie ist er in intensiver Rehabilitation. Noch Anfang April zeigte er sich "sehr motiviert, zurückzukehren". Ob und wann er ein Comeback gibt , steht noch in den Sternen. "Er ist in der Therapie , aber das ist alles für das Knie. Definitiv kann er nicht vor Januar, Februar wieder springen. Das ist das, was ich mitgekriegt habe", verriet der Sportliche Leiter, Ernst Vettori. "Er ist wahrscheinlich auch unschlüssig, er muss das selbst sagen, ich kann nicht für ihn sprechen", fügte der frühere Skisprung-Olympiasieger an. Zeitlichen Druck von Seiten des ÖSV gibt es nicht. "Ich wäre froh, wenn Gregor topfit wieder zurückkommt und motiviert wieder vorne mit springt.“
Olli ist wieder out
Harri Olli ist wieder einmal aus der finnischen Nationalmannschaft gefeuert worden. Der 31-Jährige hat den Verband verärgert, indem er für einen konkurrierenden Sponsor des Verbandes geworben und sich damit nicht an einen Vertrag gehalten habe. Weil Harri Olli in einem Werbevideo eines ausländischen Wettanbieters aufgetreten ist, wurde er aus der finnischen Nationalmannschaft geworfen. Wie der Verband mitteile, begehe Olli damit Vertragsbruch – Werbung für einen Wettanbieter sei demzufolge klar verboten. Olli will für seine Rückkehr kämpfen. Für ihn ist es nicht der erste Rauswurf: Nach den Skiflug-Weltmeisterschaften 2008 in Oberstdorf wurde er suspendiert, nachdem er nicht zur Mannschaftsfeier erschienen und unter Alkoholeinfluss vor die Medien getreten war. Zu Beginn der Saison 2010/2011 schloss ihn der damalige Cheftrainer Pekka Niemelä aus der Weltcupmannschaft aus, nachdem er bei einem Wettbewerb den Mittelfinger in Richtung der Jury gezeigt hatte.
Platz drei für Siegel und das Team
Die Junioren-Weltmeister der Skispringer haben bei der Wahl der Juniorsportler des Jahres durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe in der Mannschaftswertung Platz drei belegt. In der Einzelwertung kam Junioren-Weltmeister David Siegel ebenfalls als Dritter ins Ziel. Die traditionelle Proklamation fand diesmal in Bonn statt. Siegels Stern war u.a. beim Continental Cup in Willingen mit zwei zweiten Plätzen aufgegangen.