Weltcup-Splitter 11.01.2018
Kultweltcup seit 2002 ein gutes Omen für Olympia
Willingen ist ein Muss! Wer Olympia-Gold im Skispringen gewinnen will, sollte vorher auf der Mühlenkopfschanze am Start gewesen sein. Die größte Großschanze der Welt ist ein gutes Omen für die Könige der Lüfte bei Olympischen Spielen. Thomas Morgenstern (Foto) und Lars Bytoel holten sich 2006 den letzten Schliff vor dem Olympiasieg beim Kult-Weltcup und auch Polens Doppel-Olympiasieger und Kamil Stoch triumphierte 2014 vor Sotchi auf der Mühlenkopfschanze gleich zweimal. Der Mann, der gerade Sven Hannawalds Grand Slam-Rekord bei der Vierschanzentournee eingestellt ist, ist vom polnischen Skiverband bereits namentlich für den 2. bis 4. Februar gemeldet worden.
Nur der Schweizer Simon Ammann verzichtete vor seinen beiden Doppel-Olympiasieger 2002 in Salt Lake City und 2010 in Vancouver jeweils auf Willingen und ist auch 2018 nicht gemeldet. 2002 wäre er an den Start gegangen, wenn er nicht in der Qualifikation schwer gestürzt wäre und sogar mit Prellungen und einer Gehirnerschütterung nach Brilon ins Krankenhaus gemusst hätte. 2010 beim Finale der FIS-Team-Tour verzichtete Ammann von Anfang an und die Schweiz meldete wie heuer vier andere Skispringer-Kollegen Ammanns.
Auch 2018 testen die besten Skispringer der Welt wieder letztmals vor Olympia im Waldecker Upland und wollen sich beim neuen Modus „Willingen Five“ neben den normalen Weltcup-Preisgeld noch eine Extraprämie von 25.000 Euro sichern. 14 Nationen haben derzeit gemeldet, u.a. Polen mit Stoch und Österreich mit Stefan Kraft schon namentlich. Letzterer erklärte zu Spekulationen über einen möglichen Startverzicht und einer weiteren Trainingseinheit vor Olympia: "Wenn ich jetzt übers Skifliegen ein gutes Gefühl kriege, und Zakopane mag ich auch sehr gern, dann nehme ich Willingen gerne mit. Man muss sowieso am Tag X da sein", sagte Kraft, der als Sechster im Gesamtweltcup derzeit bester Österreicher ist.
Für die DSV-Adler von Bundestrainer Werner Schuster ist Willingen ohnehin Pflicht und Kür gleichermaßen. Andreas Wellinger lässt zum Heimspiel seines Freundes und Doppelzimmer-Partners Stephan Leyhe seine Freundin plus Familie anreisen, um sich vor großer Kulisse in Richtung Pyeongchang verabschieden zu lassen. Und vor dem olympischen Teamgold 2014 stand Severin Freund in Willingen zwei Mal auf dem Treppchen. Auch ein gutes Omen für Wellinger & Co.
Deutscher Doppelsieg durch Siegel und Wank
Nachdem am Vortag noch Tom Hilde mit einer Aufholjagd den deutschen Sieg verhinderte gelang David Siegel (264,2/143+131m) und Andreas Wank (257,0/136,5+132,5) beim Continental Cup in Bischofshofen ein deutscher Doppelsieg. Beide DSV-Adler meldeten damit gleichzeitig einen Anspruch auf die Teilnahme beim Skifliegen am Kulm an, für den Bundestrainer Werner Schuster noch einen Athleten nachmelden wollte. Der Norweger Tom Hilde (249,1) landete diesmal auf Platz vier, Martin Hammann (19.) und Justin Jan Lisso (27.) waren im Finale auf der Weltcup-Schanze dabei. Siegel und Wank hatten schon vor dem Finale in Führung gelegen und waren hoch motiviert. Die Gesamtwertung führt nach zehn Wettbewerben der Malysz-Neffe Tomasz Pilch (492) an, Andreas Wank ist mit 353 Punkten auf Platz fünf zu finden.
Sporthighlights in der Region
Skispringen und Fußball total
Die Sportfreunde in der Region Nordhessen und Sauerland freuen sich Anfang Februar auf sportliche Leckerbissen vor ihrer Haustür. Vom 2. bis 4. Februar kommen die besten Skispringer der Welt unmittelbar vor ihrem Abflug zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zum Kult-Weltcup auf der Mühlenkopfschanze in Willingen und streiten beim neuen Modus „Willingen Five“ neben dem üblichen Preisgeld um eine Extraprämie von 25.000 Euro. Diese wird für den Besten in der Addition aller fünf Wertungssprünge vom Freitag bis Sonntag ausgeschüttet.
Schon zur offiziellen Eröffnungsfeier bieten die Organisatoren mit einem Liveauftritt von „Scooter“ und der Präsentation der Leichtathletik-Vizeweltmeisterin im Siebenkampf, Carolin Schäfer, und des Hawaii-Triathlon-Siegers Patrick Lange einen besonderen Leckerbissen. ZDF und Eurosport berichten live. Wegen der Großveranstaltung im Waldecker Upland wurde das Nachholspiel der Fußball-Regionalliga Südwest zwischen dem KSV Hessen Kassel und Kickers Offenbach auf Montag, 5. Februar, um 20.15 Uhr im Auestadion verlegt. Fernsehsender Sport1 überträgt live. Die Partie war ursprünglich am 3. Februar angesetzt, aber die Polizei bat um eine erneute Verlegung, weil in Willingen ausreichend Polizeikräfte benötigt werden.
Last but not least herrscht Fußball-Fieber in Paderborn, wo voraussichtlich am 6. Februar der deutsche Rekordmeister FC Bayern München im Viertelfinale des DFB-Pokals beim SC Paderborn gastiert und der Bezahlsender Sky seine Kameras aufbauen wird. Spitzensport total zu Beginn des neuen Jahres!
adidas und DSV kooperieren bis 2022
Adidas und der Deutsche Skiverband (DSV) haben heute die Fortführung ihrer langjährigen Zusammenarbeit bekannt gegeben. Die Kooperation läuft bis 2022 und umfasst die DSV-Nationalmannschaften in den Disziplinen Langlauf und Biathlon (Exklusivausrüster) sowie Skisprung und Nordische Kombination (Ausrüster). Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender der adidas AG, sagte: "Unser Anspruch ist es, unsere Partner bestmöglich beim Erreichen ihrer sportlichen Ziele zu unterstützen – ob im Training oder Wettkampf. Wir freuen uns auf viele weitere Erfolge des DSV mit seinen tollen Athletinnen und Athleten. „Für den Deutschen Skiverband ist die Vertragsverlängerung mit adidas ebenfalls ein wichtiger Schritt im Sinne einer verbandsübergreifenden Vierjahres-Planung. „adidas ist seit mehreren Jahrzehnten ein verlässlicher und innovativer Partner für den DSV und unsere Nationalmannschaften", erklärte Walter Vogel, Geschäftsführer der DSV Marketing GmbH. "Wir freuen uns, dass wir diese Erfolgsstory für eine weitere Olympiade fortsetzen können."