Weltcup-Splitter 11.05.2022
Willingen wie gehabt - Auftakt auf Eis und Matte
Der Weltcup der Skispringer macht im kommenden Winter einen Bogen um die Fußball-WM in Katar. Um möglichst wenige Terminkollision mit den Turnier - Spielen der Fußballer (21. November bis 18. Dezember) eingehen zu müssen, wird der Weltcup-Auftakt im polnischen Wisla auf den 5. und 6. November vorverlegt.
"Wir mussten auf die Fußball-WM reagieren", sagte Rennleiter Sandro Pertile nach einer Videokonferenz. Die zwei Einzelspringen in Polen sollen daher in einer Art Hybrid-Version auf Eisspur und Matten ausgetragen werden.
Ganz vermeiden ließen sich Terminüberschneidungen mit der WM aber nicht. Das Wochenende in Ruka (26. und 27. November) kollidiert mit der Vorrunde, das Wochenende in Titisee-Neustadt (10. und 11. Dezember) mit den Viertelfinals und die Tournee-Generalprobe in Engelberg (17. und 18. Dezember) mit dem WM-Finale. Im Februar ist zudem eine Rückkehr in die USA, wo in Iron Mountain gesprungen werden soll, geplant.
Für Willingen bleibt es vom 3. bis 5. Februar 2023 auf der Mühlenkopfschanze bei einem Mixed-Wettbewerb unter Flutlicht am Freitag sowie je einem Einzelspringen der Damen und Herren am Samstag und Sonntag.
Andreas Wellinger erneut operiert
Andreas Wellinger hofft nach einer weuteren Knieoperation auf die rechtzeitige Rückkehr in die Vorbereitung der DSV-Adler auf die neue Weltcup-Saison der Skispringer. Nachdem er seit seinem Meniskusriss im vergangenen September immer wieder Probleme hatte, habe er sich nach Beratung mit den Ärzten zu einem weiteren Eingriff entschieden. «Alles gut gelaufen», schrieb Wellinger in sozialen Netzwerken über ein Bild, das ihn mit Krücken zeigt. «Die gute Nachricht ist, dass die Regeneration nur einige Wochen dauern sollte und ich voraussichtlich wie geplant mit den Kollegen wieder auf die Schanze gehen kann.» Olympiasieger Wellinger, der sich 2019 bereits schwer am Knie verletzt hatte, teilte vor Corona lange Zeit ein Doppelzimmer mit Stephan Leyhe. Auch der Willinger feierte nach seinem Kreuzbandriss ein gelungenes Comeback.
Simon Ammann in der Kaderliste
Simon Ammann will offenbar seine Karriere fortsetzen. Der jeweilige Doppel-Olympiasieger von 2002 und 2010 steht für den kommenden Winter 2022/23 auf der Kaderliste der Schweiz, wie Swiss Ski mitteilte. Ammann gehört zum sogenannten A-Kader und befindet sich damit eine Stufe unter den nationalen Topspringern Killian Peier und Gregor Deschwanden, die zur Nationalmannschaft zählen. In den vergangenen Jahren zählte der Kultathlet, der in jungen Jahren häufig mit Harry Potter verglichen wurde, nicht mehr zur absoluten Weltspitze. Ammann wird im Sommer 41.
Nölke in Thurnbichlers Trainer-Team
Marc Nölke (48) gehört neben dem Materialexperten Mathias Hafele zum Trainerteam des neuen polnischen Chefcoaches Thomas Thurnbichler (32). Der Sauerländer verkündete in den sozialen Medien: "Große Neuigkeiten! Die gute Nachricht! Ich arbeite im polnischen Skiverband. Gemeinsam mit Thurnbichler und Hafele sind wir motiviert, das wohl prestigeträchtigste Projekt der Skisprungszene in Angriff zu nehmen, denn polnische Adler genießen in ihrer Heimat Kultstatus – allen voran Kamil Stoch, Dawid Kubacki und Piotr Żyła", ergänzt Nölke.
Der Österreicher Thurnbichler will nach Krakau ziehen und seine polnischen Sprachkenntnisse verbessern. Auch Nölke war selbst Skispringer und qualifizierte sich 1992 als junger Spund für die olympischen Winterspiele in Albertville, kam aber nicht zum Einsatz. Bei einem Trainingsunfall verletzte er sich lebensgefährlich, in einer Not-OP wurde ihm die Milz entfernt. Das bedeutete das Ende seiner Karriere.
Als Co-Trainer der österreichischen Skispringer arbeitete er schon mit Alexander Pointner zusammen. Nölke, der auch als Experte bei RTL, mit einer Skisprung-Schule im Sauerland, einem misslungenen Kurz-Gastspiel beim DSV, bei Österreichs und den amerikanischen Nordisch Kombinierten, deutschen Reitern und als Privatcoach unterwegs war, baut auf eine Trainingsmethode fürs Gehirn: Mit Neuroathletik will er Konzentration, Koordination, Beweglichkeit und Balance seiner Schützlinge verbessern und bietet auch Kurse gegen Long Covid an. Zu diesem Thema hat er kürzlich ein Buch geschrieben.
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