Weltcup-Splitter 1.12.2021
DSV-Adler freuen sich auf Teamspringen - Michelle Göbel nicht nach Peking
DSV-Adler freuen sich auf Teamspringen
Sie sind am Montag gut aus Ruka nach Hause gekommen. Die DSV-Adler haben dienstags ein Krafttraining absolviert. Der Mittwoch war komplett frei. Am Donnerstag reiste Bundestrainer Stefan Horngacher mit seinem Sextett nach Wisla, wo sie beim ersten Teamspringen des Winters eine gute Figur abgeben wollen. „Es läuft ja mannschaftlich bisher recht gut“, konstatiert Horngacher. „Wir freuen uns alle sehr darauf. Auch der Willinger Stephan Leyhe, der sich dafür am Freitag im Training und der Quali empfehlen will und bisher schon gute Karten hat. „Wisla ist eine ganz eigene Schanze: steiler Anlauf, kurzer, schneller Radius und dann eine lange Anfahrt auf den Schanzentisch hin. Insgesamt eine tolle Anlage. Der Wetterbericht schaut gut aus. Wir sind gerüstet und wollen wieder mit vollem Einsatz springen," so Horngacher, dessen Truppe die Nationenwertung anführt und Karl Geiger das Gelbe Trikot sein eigen nennen darf.
Auch die Skispringerinnen freuen sich auf ihre nächste Station Lillehammer, „meine Lieblingsschanze“, so Katharina Althaus. Und der neue Bundestrainer Maximilian Mechler ist zufrieden: "Wir sind sehr glücklich, wie es in Nizhny Tagil gelaufen ist. Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden - das war so nicht zu erwarten. Erleichtert bin ich aber vor allem, dass wir alle wieder gut und ohne Quarantäne zu Hause gelandet sind. Das war meine größte Sorge - und bleibt für diesen Winter auch meine größte Sorge: Dass wir alles ohne Corona-Ausfälle durchhalten.“ Bis Dienstag wußte man noch nicht, ob in Norwegen auf der großen Schanze gesprungen wird. .“Schön wäre es, wenn wir dort schon einen Großschanzenwettkampf hätten - sonst wird das in Klingenthal der Fall sein. Wir hoffen, dass wir dort anknüpfen können, wo wir letzte Woche aufgehört haben."
Michelle Göbel nicht nach Peking
Sie hatte sich sehr auf China gefreut und auch schon das Visum in München abgeholt. Willingens Skisprung-Talent Michelle Göbel sollte zusammen mit Olympiasiegerin Carina Vogt und Lia Kübler beim Continental Cup am Wochenende in der Olympiastadt die Schanze für die Winterspiele in Peking testen. Angesichts der pandemischen Entwicklung haben sich der DSV und die Trainer entschieden, keine minderjährigen Sportlerinnen und Sportler in das Riesenreich zu schicken, wo bei einem positiven Coronatest drei Wochen Quarantäne in totaler Isolation anfallen würden – in diesem Fall sogar über Weihnachten hinaus. Und zu Saisonbeginn hatte es auch beim Skispringen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen schon positive Tests gegeben, zuletzt bei Japans Ryoyu Kobayashi in Ruka und auch mit Bernhard Metzler und Andreas Wank im DSV-Betreuerteam.
Michelle liebt Reisen in die weite Welt, hat aber Verständnis für diese Entscheidung, von der noch ein junger Kombinierer betroffen ist. Rastbüchl statt der atemberaubenden Olympia-Anlagen im Guyangsho Nordic Centre von Zhangjiakou, statt dem eigentlich mit Spannung erwarteten Abenteuer fern der Heimat jetzt der erste Schneelehrgang im Fichtelgebirge: die Saison beginnt für die Uplandschülerin dann eine Woche später in der nationale Gruppe beim Weltcup in Klingenthal, wo wie später beim Kult-Weltcup in Willingen Stephan Leyhe & Co, aber auch die weltbesten Skispringerinnen um Punkte kämpfen werden.
Auch beim Sommer-Grand-Prix war Göbel in der VogtlandArena schon in der nationalen Gruppe dabei, die es leider Ende Januar auf der größten Großschanze der Welt in Willingen nicht geben wird. „Nur zwei Mal im Jahr kommt sie zum Einsatz“, berichtet Michelle. Wenn es doch auch noch im Winter eine Möglichkeit geben würde, wäre auch Oberhof an der Reihe. „Willingen kommt zu spät, denn die nationale Gruppe soll ja die Chance bieten, sich noch für höhere Aufgaben zu empfehlen.“ So wie bei den Herren in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen während der Vierschanzentournee.
Schulisch läuft es bei der angehenden Abiturientin derzeit gut, auf der Schanze versucht sie im Training und bei den Lehrgängen noch einen Fehler abzustellen, der sich eingeschlichen hat, der aber erkannt ist. Der Winter kann kommen – auch ohne Peking.