Weltcup-Splitter 13.02.2019
61 Skispringer aus 13 Ländern gemeldet – 10 Teams dabei
61 Skispringer aus 13 Ländern sind für den Kult-Weltcup „Willingen/5“ von Freitag bis Sonntag auf der Mühlenkopfschanze gemeldet. Beim Team-Weltcup zum Auftakt werden zehn Mannschaften an den Start gehen. Norwegens Trainer Alexander Stöckl hatte nachgemeldet, behält sich jedoch nach weiteren Untersuchungen seiner verletzten „Sorgenkinder“ Daniel Andre Tande und Andreas Stjernen eine kurzfristige Änderung vor. Auf jeden Fall werden die Top 17 der aktuellen Gesamtweltcup-Wertung am Start sein.
Günstige Prognose in Sachen Zuschauer und Wetter
Über eine derart positive Prognose würden sich die politischen Parteien vor Wahlen freuen: Willingens in dieser Hinsicht ansonsten eher zurückhaltender OK-Chef Jürgen Hensel rechnet an den drei tollen Tagen mit 50.000 plus X Zuschauern – am Freitag 13.500, am Samstag 23.500 (ausverkauft) und am Sonntag 20.000. Mehr sind nach den großen Zeiten mit Sven Hannawald und Martin Schmitt nicht mehr zur Mühlenkopfschanze gepilgert. Auch die Wettervorhersagen mit Sonne und wenig Wind stimmen die Verantwortlichen beim Weltcup-Countdown mehr als positiv.
Mit Titisee-Neustadt bei der Siegerehrung
Faire Geste des Ski-Clubs Willingen gegenüber den in diesem Winter vom Wettergott verlassenen OK in Titisee-Neustadt: Präsident Jürgen Hensel wird am Freitag die Siegerehrung des aus dem Schwarzwald übernommenen Mannschaftsspringens gemeinsam mit Joachim Häffker, dem dortigen OK-Chef, vornehmen. Beide Ski-Clubs arbeiten ohnehin gut zusammen. Wie es hinter den Kulissen heißt, ist demnächst auch wieder eine FIS-Team-Tour mit beiden Veranstaltern möglich.
Stephan Leyhe allein zu Hause
Willingens Lokalmatador Stephan Leyhe ist auch bei seinem vierten Heim-Weltcup wieder mit den DSV-Adlern im Hotel „Hochsauerland 2010“ untergebracht. In einem informativen Interview mit der „Waldeckischen Landeszeitung“ verriet er, warum er nicht zu Hause im nur vier Kilometer entfernten Schwalefeld schläft. „Es ist wichtig, beim Team zu sein. Außerdem säße ich zuhause allein am Tisch, weil meine Familie beim Weltcup kräftig mithilft.“ Vater Volker beispielsweise war noch am Dienstag bis fast Mitternacht an der Walze mit dem Schanzenteam im Auslauf bei der Arbeit.
Kobayashi hat die Kristallkugel im Visier
Ryoyu Kobayashi führt den Weltcup vor Willingen mit 431 Punkten Vorsprung an. Nach Willingen stehen noch sechs Einzelspringen im Kalender, der Gesamtweltcupsieg ist also bereits in Reichweite. Kobayashi wäre der erste Nicht-Europäer, der den Gesamtweltcup der Skispringer gewinnt. . Kasai (17) und Funaki (15) haben auch derzeit noch mehr Einzelsiege auf ihrem Konto als Kobayashi. Mit einem Sieg wäre der 22-jährige Kobayashi der sechste Skispringer dem elf oder mehr Siege in einem Winter gelingen. Der letzte war Peter Prevc ,dem 2015/2016 15 Siege gelangen, das ist der Rekord in dieser Wertung.
Hannawald, Freund, Wellinger
Bisher gab es drei deutsche Sieger in Willingen, zwei gewannen zwei Mal: Zuletzt triumphierte Andreas Welliger 2017, Severin Freund war 2011 und 2015 erfolgreich, Sven Hannawald gewann 2002 und 2003. Das letzte Teamspringen in Willingen sicherte sich Polen im Januar 2017.
Kamil Stoch und sein Rekordbuch
Kamil Stoch hat in Lahti seinen 33. Weltcupsieg gefeiert. Damit hat der Pole gleich viele Siege auf seinem Konto wie Jens Weißflog. Beide liegen mit 33 Siegen auf Platz fünf der ewigen Bestenliste. Auf Platz vier liegt Janne Ahorne mit 36 Siegen. Angeführt wird diese Wertung von Gregor Schlierenzauer mit 53 Erfolgen vor Matti Nykänen (46) und Adam Malysz (39). Mit einem Sieg am Samstag würden Stoch zum ersten Mal drei Siege hintereinander gelingen seit er im Winter 2017/2018 alle vier Springen der Vierschanzentournee gewann. Stoch hat in Willingen bereits dreimal gewonnen, das gelang außer Stoch nur Noriaki Kasai aus Japan. Und Kamil Stoch ist auch der Titelverteidiger der Willingen/5. Im vergangenen Jahr gewann Stoch vor den drei Norwegern Forfang, Tande und Johansson. Die Tagessiege in Willingen gingen an Daniel Andre Tande (Samstag) und Johan Forfang (Sonntag).