Weltcup-Splitter 14.02.2020
14.Februar 2020

Weltcup-Splitter 14.02.2020

14
Februar
Erstellt von Presseteam SCW
Kategorie: Weltcup-News
2020
14 .Februar 2020
Kategorie: Weltcup-News
Erstellt von Presseteam SCW

Kein Skifliegen am Kulm heute möglich
Willinger Olympia-Kampfrichter im Einsatz
Weltcup boomte im Netz
Das Singen und das Springen
Göbel, Winter, Puk und Kloss sind gut unterwegs

Kein Skifliegen am Kulm heute möglich
Willinger Olympia-Kampfrichter im Einsatz


Das Wetter macht den Skispringern auch zum Auftakt des ersten Skiflug-Wochenendes der Saison am Kulm in Bad Mitterndorf einen Strich durch die Rechnung. Wegen schwierigen Bedingungen werden Training und Qualifikation am Freitagmittag abgesagt. Fünf Tage nachdem der Sturm Sabine den Weltcup an der Mühlenkopfschanze durcheinandergewirbelt hatte, den großartigen und überlegenen Heimsieg von Stephan Leyhe bei „Willingen/5“ aber nicht stören konnte, ist auch in Österreich eine Programmänderung notwendig geworden. 

Bei Regen und starkem Wind entschied sich die Jury mit dem Willingen TD Franck Salvi erst dazu, den Beginn zu verschieben, um kurz nach 12:00 Uhr kam aber dann die Absage. Bei diesen Bedingungen war kein Skifliegen möglich. Willingens Olympia-Sprungrichter Erik Stahlhut, am Kulm wieder im Einsatz, hatte schon am Morgen nur schwer einschätzen können, „ob heute was geht. Für das Wochenende sieht es aber gut aus. Der Wetterbericht ist viel besser.“
 
Damit gibt es einen neuen Zeitplan für Samstag: Zuerst wird um 9:45 Uhr ein Trainingsdurchgang durchgeführt, der Wettkampf folgt dann wie ursprünglich geplant um 11:00 Uhr. Da es keine Qualifikation geben wird, werden alle 53 Athleten im ersten Durchgang an den Start gehen. Im Blickpunkt stehen dabei Stefan und Stephan: Österreichs Favorit Kraft und Willingen-Sieger Leyhe. Aus dem deutschen Team von Bundestrainer Stefan Horngacher sind Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler, Leyhe, der Weltcup-Zweite Karl Geiger, Pius Paschke und Constantin Schmid mit nach Österreich gereist. Richard Freitag absolviert mit Severin Freund eine Trainingseinheit zuhause.

Weltcup boomte im Netz
 
Bis zu 1.000 Besucher zählte die Homepage https:www.weltcup-willingen.de in den Tagen vor dem Kultweltcup mit „Willingen/5“, ehe es dann ab Freitag nur so „rappelte“: 5.430 Besucher und 16.281 Aktionen am ersten der drei tollen Tage, 33.856 mit 91.714 am Samstag und trotz der Absage am Sonntag noch 16.711 und 47.354 am Sonntag signalisierten das Interesse, das auch bei Facebook, Twitter und Instagram auf allen Kanälen die Fans in Action hielt. Das eilig gestaltete Poster „Ich war dabei“ rauschte dann spätestens ab Montag durch das Netz, wo auch eine Umfrage des Deutschen Skiverbandes zu Willingen wie zuvor schon bei den anderen Weltcup-Veranstaltungen das Interesse der User fand, zumal es auch etwas zu gewinnen gibt. https://easy-feedback.de/skispringenwillingen/1205265/8Tt919-multi-59685
  
Das Singen und das Springen
 
„Das Singen und das Springen kann man nicht erzwingen!“ Mit diesem Satz überraschte Skispringer Stephan Leyhe bei der Auftaktpressekonferenz zur Vierschanzentournee in Oberstdorf. Offenbar hatte der Willinger Upland-Adler dabei schon im Sinn, was ihm sein stolzer Ski-Club im Fall eines Weltcup- Sieges daheim am Mühlenkopf als besonderes Extra versprochen hatte: das „Waldecker Lied“ als Zugabe nach der Nationalhymne. Schon im September machten die „Free Willis“ die Idee ihres Präsidenten Jürgen Hensel in einem Pressedienst im Rahmen der Vorberichterstattung auf den Kultweltcup publik, die in den lokalen Medien reißenden Absatz fand, von einigen Journalisten aber in das Reich der Fabel verwiesen wurden. Doch Hensel und Ehrenmitglied Werner Rabe lebten ihren Traum weiter, zumal ein erster Weltcupsieg nach einstelligen Ergebnissen nicht nur bei den Springen in Titisee-Neustadt im Schwarzwald oder im fernen Sapporo in Japan schon förmlich in der Luft lag. Als Leyhe dann am Samstag nach Platz zwei im Training mit 133,5 m, dem Sieg in der Qualifikation mit 145,5 m, Platz zwei im ersten Durchgang mit 139,5 m mit nur 0,8 Punkten Rückstand auf Kamil Stoch schon einen Fuß auf dem Podest und eine Hand am Siegerpokal hatte, erkundigte sich Rabe sicherheitshalber noch einmal beim Schanzen-DJ, ob die Hymne auch wirklich abrufbereit sei. Dann 144,5 m beim Siegsprung im Finale – was 22,5 Punkte Vorsprung beim Start-Ziel-Sieg in der Willingen/5-Sonderwertung bedeutete: so souverän hatte selten ein Springer einen Weltcup dominiert wie Leyhe im heimischen Waldecker Upland. Und nicht nur der stolze Upland-Adler war gerührt und sang das Heimatlied mit, als viele der „Free Willis“ im Stadion nicht nur mit dem Text, sondern auch immer noch mit den Tränen kämpften…

Willinger Springer-Nachwuchs stolz auf Stephan 
Göbel, Winter, Puk und Kloss sind gut unterwegs

 
Stolz wie Oskar sind die Willinger Nachwuchs-Skispringer auf „ihren“ Stephan Leyhe! Michelle Göbel, Paul Winter, Gunnar Puk, Robin Kloss und auch Simon Spiewok stehen in den nächsten Tagen und Wochen vor großen Aufgaben, bei denen sie es nicht nur dem Upland-Adler nach machen wollen, sondern laut den Trainern Jörg Pietschmann und Heinz Koch auch gute Argumente für das geplante Schanzen-Projekt geben wollen.

Michelle Göbel hat im Continental Cup in Brotterode die Plätze fünf und zehn belegt und rangiert jetzt in der Gesamtwertung mit 113 Punkten auf Platz elf. Ihre nächste Station ist Oberstdorf, wo die Verantwortlichen des DSV die Teilnehmer an den Junioren-Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal, für die die Willingerin qualifiziert ist, optimal vorbereiten wollen. Für Michelle wird es auch einen neuen Springeranzug zur WM geben. Sie wollte und sollte unter der Regie von Jörg Pietschmann eigentlich am Dienstag erstmals auf der Mühlenkopfschanze springen, so wie es Stephan Leyhe mit viel Anlauf unter der Regie von Heinz Koch in jungen Jahren gemacht hatte, doch nachdem der Sonntag-Weltcup ausgefallen war, verhinderten Schneesturm und der nicht mehr optimale Anlauf und Aufsprung dieses ehrgeizige Projekt.

Auch Janne Puk und Robin Kloss, die sich bei den deutschen Schülermeisterschaften und dem Schülercup in Berchtesgaden endgültig auch für das OPA-Finale in Villach qualifiziert haben, obwohl sie mit der Sommerspur auf der kleinen Schanze nicht gut zurechtgekommen sind. Beide erhalten ebenfalls neue Anzüge und wollen beim Finale des Schülercups in drei Wochen laut Trainer Jörg Pietschmann ihren Platz unter den Top ten behaupten bzw. zurückholen, um sich für die neuen DSV-Kader zu empfehlen. Michelle Göbel wäre bei den OPA-Spielen ebenfalls startberechtigt, die DSV-Trainer haben jedoch andere Ziele mit der Senkrechtstarterin des Winters.

Nach Villach fährt Daniel Luckey mit den Talenten, da Jörg Pietschmann mit zwei Athleten beim Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia im Einsatz sein wird. Heinz Koch ist mit Simon Spiewok beim FIS-Cup in Villach im Einsatz. Das Talent aus seiner Trainingsgruppe hat sogar noch eine Chance, ebenfalls bei der Junioren-WM an den Start zu gehen. Fünf Springer sollen gemeldet werden, Spiewok ist derzeit die Nummer sechs.


Weigel war als Vorspringer dabei

Als Stephan Leyhe auf seinen zweiten Sprung wartete, der ihm seinen ersten Weltcup-Sieg überhaupt bescheren sollte, da stand über dem Lokalmatador ganz oben auf dem Anlaufturm als Vorspringer der 19-Jährige Lennart Weigel, der Willinger Internatsschüler aus der Trainingsgruppe von Heinz Koch. „Das war schon ein unvergessliches Erlebnis“, erzählt Weigel und meint damit sowohl die märchenhafte Geschichte des Samstags als auch seine Erfahrung, als Vorspringer dabei gewesen zu sein. Als Lennart Weigel im ersten Durchgang zwischen Springer 30 und Springer 31, also zwischen dem Schweizer Kilian Peier und dem Österreicher Gregor Schlierenzauer, in der technischen Pause über den Bakken gehen durfte, da war es ein besonderer Flug – vor Augen das Panorama mit mehr als 40 000 Augen, die auf Weigel blickten. Vier Sprünge am Freitag, vier am Samstag, der weiteste aus der Luke der Weltcup-Starter bei knapp 100 Meter – alles im Rahmen des Weltcups. Der Sauerländer nahm aus dem Wochenende viel mit an Erfahrungen und auch an Motivation für die nächsten Springen.