Weltcup-Splitter 15.11.2017
15.November 2017

Weltcup-Splitter 15.11.2017

15
November
Erstellt von SC-Willingen
Kategorie: Weltcup-News
2017
15 .November 2017
Kategorie: Weltcup-News
Erstellt von SC-Willingen

Wellinger soll für Freund in die Bresche springen

Auch Stephan Leyhe hat ein großes Ziel: Olympia

Vierschanzentournee, Skiflug-WM, Olympia und kurz zuvor noch „Willingen Five“ mit der Chance auf eine 25.000-Euro-Extra-Prämie: Die Skispringer stehen vor einer „Hammersaison“: Auch ohne ihren immer noch verletzten „Vorspringer“ Severin Freund wollen die deutschen „Adler“ um den neuen Hoffnungsträger Andreas Wellinger und dessen Zimmer-Kollegen Stephan Leyhe in einem Winter voller Höhepunkte von Beginn an ganz oben mitmischen. «Ich bin zuversichtlich, dass wir eine leistungsstarke Mannschaft an den Start bringen», sagte Bundestrainer Werner Schuster vor dem Weltcup-Auftakt an diesem Wochenende in Wisla. «Unser  Ziel ist es, gleich vorne dabei zu sein. Wenn wir das schaffen, ist das schon mal ein dickes Pfund.»

Das nächste Ziel ist es, anschließend die Vierschanzentournee gut zu meistern und bei der Skiflug-WM in Oberstdorf mit Heimvorteil um die Medaillen mitzuspringen. „Wenn das gelingt, glaube ich, dass Olympia deutlich einfacher werden wird. Wenn es nicht gelingt, bieten die Winterspiele immer noch eine Chance, um die Situation zum Positiven zu wenden», beschreibt Schuster den Saison-Fahrplan.

Nicht unumstritten ist eine Regeländerung. Danach  müssen sich erstmals auch die besten zehn Springer der Weltcup-Gesamtwertung für jeden Wettkampf qualifizieren. Das erhöht den Stress. «Damit fällt ein Privileg weg, dass man sich auch erarbeitet hat», kritisierte Schuster die neue Regel, die er allenfalls für die Vierschanzentournee gesehen hätte, um dort das Taktieren zu verhindern.

Alle Wege führen nach Pyeongchang. Bei den Olympischen Winterspielen sollen ähnliche Erfolge gefeiert werden wie in den vergangenen Jahren. «Wir haben zuletzt immer Medaillen bei Großereignissen gemacht und wollen auch heuer wieder welche holen. Der Optimalfall wäre natürlich, wenn wir im Einzel und im Team eine Medaille machen», erklärte Schuster.  Wie schon in der Vorsaison soll Wellinger die sportliche Freund-Lücke füllen. Nach Mixed-Gold und zweimal Einzel-Silber bei der WM traut Schuster dem 22-Jährigen auch in diesem  Winter einiges zu. Auch Markus Eisenbichler, Richard Freitag, Karl Geiger und Stephan Leyhe vom Ski-Club Willingen, der unbedingt bei Olympia dabei sein will. Spätestens bei „Willingen Five“ wird man wissen, ob es der 25-jährige Schwalefelder geschafft hat.

Sieben DSV-Adler springen beim Auftakt in Wisla

Stephan Leyhe will seine gute Form bestätigen

Bundestrainer Werner Schuster hat sieben Athleten für den Weltcup-Auftakt am Wochenende in Wisla nominiert. Andreas Wellinger führt das deutsche Aufgebot in Polen an, David Siegel feiert nach überstandener Verletzung sein Weltcup-Comeback. Team-Olympiaseiger Andreas Wank  startet stattdessen die Saison im Continental Cup. „Wir hoffen, dass Andreas spätestens bei der Vierschanzentournee unser Team wieder verstärken wird. Der Willinger Stephan Leyhe will nach einer guten  Sommersaison mit einem Podestplatz bei seinen Grand Prix-Starts in Hinterzarten auch im neuen Winter schnell seine Form unter Beweis stellen. „In den letzten Wochen habe ich weiter an meinen Sprüngen gefeilt und hoffe, meine Trainingsleistungen auch in den Wettkämpfen zeigen zu können“, sagte der 25-jährige Top-Springer vom SC Willingen. „Obwohl ich in Wisla bisher noch keine absoluten Top-Ergebnisse einspringen konnte, mag ich die Anlage und vor allem die Atmosphäre im Stadion."

Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler, Richard Freitag, Karl Geiger, Stephan Leyhe, Pius Paschke und David Siegel treten die Reise nach Polen an.„Während sich Pius Paschke seinen Quotenplatz im Sommer über den Continentalcup gesichert hat und damit bereits fix gesetzt war, konnte sich David Siegel mit guten Trainingsleistungen für das Weltcup-Team empfehlen“, so Schuster. Für den 21-jährigen Siegel wird es der erste Weltcup-Einsatz seit Dezember 2016 sein, nach langwieriger Verletzung kehrt der Baiersbronner zurück in die erste Liga.

In Wisla, wo die im Sommer so starken Polen von Trainer Stefan Horngacher ihre Favoritenrolle beim „Heimspiel“ bestätigen wollen, steht am Samstag ein Team-Wettbewerb und am Sonntag ein Einzelspringen auf dem Programm. Weltcup-Titelverteidiger Stefan Kraft aus Österreich will es im Olympiawinter wieder wissen, rechnet aber vor allem mit Andreas Wellinger als starkem Konkurrenten. „Mit den Sommerwettkämpfen und der finalen Vorbereitung auf den kommenden Winter bin ich zufrieden. Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt wieder mit der Wintersaison losgeht“, erklärte der hoch gehandelte Wellinger. „Ich möchte versuchen, von Anfang an in den Wettkampfrhythmus zu finden und gute Sprünge auf hohem Niveau abrufen. Dafür habe ich im Sommer ein intensives Athletiktraining absolviert. Auf der Schanze lag der Fokus auf einem symmetrischen Absprung. Damit möchte ich die Fehlerwahrscheinlichkeit minimieren und meinen Sprung effektiver machen. In Wisla springe ich gerne. Ich mag das Profil der Schanze und die Atmosphäre in diesem kompakten Stadion. Entsprechend motiviert bin ich für den Saisonstart", so der Bayer in seinem Statement vor dem mit spannung erwarteten Weltcup-Auftakt in Wisla am kommenden Wochenende.

Foto: © Sport 2000

Severin Freund ist zuversichtlich

Severin Freund denkt auch nach seinem zweiten Kreuzbandriss nicht an ein Karriereende.

„Ich weiß, dass noch genug Potenzial da ist. Ich kann körperlich auf jeden Fall auf das Niveau kommen, dass ich wieder konkurrenzfähig werde. Und die Technik verlernt man nicht“, sagte der 29-Jährige beim ARD- Forum Sport. Dem Olympiaseiger und Weltmeister war  im Juli bei seinem zweiten Sprungtraining erneut das Kreuzband gerissen. Er deutete jetzt an, möglicherweise zu früh auf die Schanze zurückgekehrt zu sein. „Klar, im Nachhinein könnte man sagen, man hätte langer warten können, es war vielleicht zu früh und noch nicht stabil genug. Aber es hat sich gut angefühlt, und es ist eine Olympiasaison, wo man nicht bis Oktober warten will“, sagte er. Freund verteidigte daher seine Entscheidung. „Es war in dem Moment scheinbar der richtige Zeitpunkt. Aber es ist blöd gelaufen“, sagte der Niederbayer. Seine Konzentration gelte nun ganz dem Comeback, auch wenn er Zeit brauche: „Beim zweiten Mal geht es nicht schneller als beim ersten Mal.“