Weltcup-Splitter 16.03.2016
16.März 2016

Weltcup-Splitter 16.03.2016

16
März
Erstellt von SC-Willingen
Kategorie: Weltcup-News
2016
16 .März 2016
Kategorie: Weltcup-News
Erstellt von SC-Willingen

Horchler-Sisters sorgten für Verwirrung

Während Nadine Horchler als IBU-Cup-Siegerin schon mit dem WM-Aufgebot via Oslo zum Weltcupfinale nach Khanty Mansiysk geflogen ist, kündigte der Deutsche Skiverband in seiner Pressemitteilung noch Karolin Horchler als Teilnehmerin in Sibirien an und sorgte so für einige Verwirrung - nicht nur beim Ski-Club Willingen und den Horchler-Fans.

Winter und Weigel beim Alpencup-Finale

Mit Junioren-Weltmeister David Siegel, Tim Fuchs, Martin Hamann, dem Willinger Paul Winter (Foto), Jonathan Siegel, Adrian Sell, Johannes Schubert, Felix Hoffmann, Julian Hahn, Axel Mayländer, Max Schaale, Richard Schultheiß, Erik Frischmann, Felix Althaus, Cedric Weigel, Justin Lisso, Constantin Schmid, Luca Roth, sowie Internatsschüler Lennart Weigel vom SK Meinerzhagen sowie Jakob Kosak schickt der Deutsche Skiverband eine starke Truppe zum Alpencup-Finale am Wochenende nach Baiersbronn.

Die meisten Medaillen wieder für Fischer

Dank dem Norweger Johannes Thingnes Bö ging die Biathlon Weltmeisterschaft in Oslo mit einem Paukenschlag zu Ende: Der beeindruckende Zielsprint des neuen Weltmeisters im Massenstart war der erfolgreiche Schlusspunkt eines Großereignisses der Extraklasse, bei dem 40 Prozent der Ski- und 33 Prozent der Schuhmedaillen auf das Konto der Fischer Athleten gingen. Ein neues Kapitel Erfolgsgeschichte wurde geschrieben, indem die Fischer Race Familie einmal mehr die meisten Medaillen für sich verbuchen konnte. Fleißigste Medaillensammlerin in den Reihen der Fischer-Athleten war Laura Dahlmeier, der mit jeweils einer Gold- und Silbermedaille, sowie drei Bronzemedaillen sensationell bei jedem ihrer fünf WM-Einsätze der Sprung auf das Podium gelang. „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich mit so viel Edelmetall im Gepäck die Weiterreise zum Weltcupfinale antreten darf. Ein Grund dafür war auf jeden Fall, dass ich richtige Raketen an den Füßen hatte“, zieht die junge deutsche Ausnahmeathletin überglücklich ihr Weltmeisterschafts-Fazit.

Titisee wird in Planica nachgeholt

Das ausgefallene Skispringen von Titisee-Neustadt wird beim Weltcup-Finale auf der Skiflug-Schanze im slowenischen Planica nachgeholt. Am Donnerstag (10 Uhr) sollen der erste Wertungs-Durchgang, der gleichzeitig als Qualifikation für den zweiten Einzelwettbewerb am Freitag dient, und das Finale der besten 30 Athleten ausgetragen werden. Foto: Stephan Leyhe 2015 in Planica - Quelle Bild: www.berkutschi.com

Ein großer Tag für die Vorspringer
Michael Schmidt mit seiner Truppe auf dem roten Teppich

Großer Tag für die Vorspringer von Michael Schmidt: Sie sind zur Deutschland-Premiere des Kinofilms "Eddie the Eagle - Alles ist möglich" nach München eingeladen worden, bei dem sie bei den Dreharbeiten in Oberstdorf, Seefeld, Garmisch-Partenkirchen, Babelsberg und London als Doubles und Komparsen mitgewirkt haben. Sie reisen direkt vom Weltcup-Finale aus Planica in den Matthäser-Filmpalast an, wurden von AVIA über Horst Schölls Firma sCool mit schicken Jacken ausgerüstet und ein weiterer TV-Film über sie ist in Vorbereitung.

Schmidt ist einer der beiden Chefs eines Logistik-Unternehmens in Werdohl im Sauerland. Seine Truppe ist bei vielen Windlotterien auf den Sprungschanzen dieser Welt im Einsatz, um sie für die Topleute auszutesten, wenn wieder einmal ein telegenes Skispringen ausfallen zu drohen scheint. Wenn die Stars der Szene nach dem letzten Skifliegen in Planica die Ergebnislisten auswerten, warten die Hobbyskispringer aus Deutschland und Slowenien mit Spannung im Kinosessel als Ehrengäste auf ihre packenden Stuntszenen und natürlich ganz besonders heiß auf den Abspann des in den USA bereits beim Sundance-Film-Festival erfolgreich angelaufenen Hollywood-Films über den Skispringer-Clown mit bürgerlichem Namen Michael Edwards aus England.

Dessen Lebensgeschichte hat Hollywood mit Stars wie Hugh Jackman, Taron Eagerton, Christopher Walken, aber auch der Deutschen Iris Berben, die die Wirtin im Olympiastübchen an der Garmischer Schanze spielt, mit künstlerischer Freiheit in Szene gesetzt. Produzent ist Matthew Vaughn, der Ehemann von Claudia Schiffer, Regisseur dieser Sport-Film-Biografie Dexter Fletcher.

Als Michael Schmidt vor gut einem Jahr den "berühmten Anruf aus Hollywood" bekam, glaubte er zunächst an einen Scherz und machte dem Anrufer klar, dass sein Wunsch so einfach nicht so verwirklichen sei. Man brauche Skispringer als Double und Stuntmen für einen Kinofilm. "Der ist noch im Parallel-Stil gesprungen, meine Jungs längst im V-Stil", belehrte der frühere Skispringer den Bittsteller. Der ließ sich jedoch nicht abwimmeln und als er Schmidt aufforderte, seinen Leuten den alten Sprungstil noch einmal anzutrainieren und dafür gutes Geld locker machte, glaubte auch der Spediteur, der mit seiner Firma im Winter notfalls auch den Kunstschnee aus den Ski- oder Fischhallen von Neuss, Bispingen oder Bremerhaven für das Biathlon nach Schalke, oder die Skispringen nach Willingen, Klingenthal oder Oberhof transportiert endlich auch an die Idee und das für seine Jungs lohnende Erlebnis.

Er mietete die VogtlandArena in Klingenthal für einen Lehrgang auf den Sommermatten an und meldete nach Babelsberg und London: "Wir sind bereit." Die Dreharbeiten wurden zu einem Abenteuer der ganz besonderen Art, von denen die Amateurskispringer noch heute träumen und die sie Stolz auf Selfies oder kleinen Handy-Videos präsentieren. Natürlich gab es auch Pleiten, Pech und Pannen, über die noch Stillschweigen gewahrt wird. Aber einmal, als zwei mit Videokameras ausgerüstete Skispringer hintereinander in die Spur gingen, um den virtuellen Flug so zu drehen, wie es der ehemalige Weltklassespringer Andreas Goldberger noch heute für die TV-Übertragungen im ORF macht, war der Hintermann plötzlich schneller und überholte den Vordermann spektakulär in der Luft.  

Ursprünglich hätten Schmidt &Co. auch zur Europa-Premiere nach London eingeladen werden sollen. Dresscode: Schwarzer Anzug. "Ich habe gar keinen und ich weiß auch nicht, wie viele meiner Jungs dort hätten entsprechend auftreten können...." Immerhin: Ein bisschen neidisch sind die Profis um Severin Freund jetzt schon auf die Amateurkollegen, die zwar keine Medaillen oder Pokale gewonnen haben, aber dafür im Abspann eines Hollywood-Films (siehe Foto) verewigt sind. Wer kann das schon von sich behaupten.

Flugbegleiter von Hayböck und Kraft

Michael Hayböck ist derzeit als Vierter der Gesamtwertung beste ÖSV-Skispringer im Weltcup. Bei einem Besuch der servus tv-Sendung im Hanger7 verriet er, kürzlich mit seinem Kumpel Stefan Kraft Berlin unsicher gemacht zu haben. Die beiden ÖSV-Adler arbeiten seit deren Teenager-Alter eng Patrick Murnig zusammen. Der 41-jährige Sportwissenschafter ist ein Flugbegleiter weit über das Sportliche hinaus. Der ehemalige Profi-Fußballer bezeichnet sich als "Systematischer Coach". Als solcher hat ein Konzept entwickelt, mit dem er genauestens auf die Bedürfnisse der einzelnen Athleten eingeht. Bausteine sind etwa Medienschulung, Vermarktung, Mentoring, Training und die Schulung sozialer Kompetenz. Hayböck hofft übrigens , dass Gregor Schlierenzauer in der nächsten Saison zurückkehrt, der sich hin und wieder aus seiner Auszeit melde und dem Team gratuliere. Obwohl er kein besonderer Kinogänger sei, will sich der derzeitige ÖSV-Vorflieger den Kinofilm „Eddie the Eagle – Alles ist möglich“ schon gleich am ersten Tag ansehen.