Weltcup-Splitter 16.11.2018
Stephan Leyhe: „Jetzt geht es endlich los“
Freund steigt erst in Kuusamo wieder ein
Stephan Leyhe ist auf den ersten Blick gut über den nacholympischen Sommer gekommen. Deutscher Vizemeister, die erste DM-Medaille für einen Skispringer des SC Willingen überhaupt, Platz zwei mit dem Team beim Sommer-Grand-Prix in Wisla, Top ten-Platzierungen in Rasnov und Hinzenbach sowie der Sieg in der Qualifikation in Klingenthal können sich sehen lassen. „Jetzt bin ich froh, dass es endlich wieder mit dem Weltcup losgeht“, erklärt der 26-Jährige Olympia-Zweite mit dem Team aus Schwalefeld vor dem Saisonstart am Wochenende im polnischen Wisla.
"Ich habe im Sommer intensiv an meiner Sprungtechnik gearbeitet und dabei auch technische Details umgestellt. Phasenweise ist mir die Umsetzung gut gelungen, und die Sprünge haben gut funktioniert“, verrät Leyhe. „Jetzt gilt es, die Abläufe zu automatisieren und vor allem im Wettkampf abzurufen.“ Noch ohne Severin Freund, der nach seiner langen Verletzungspause erst in Kuusamo wieder einsteigen wird, wo er seinen letzten Weltcup gewonnen hatte, starten sieben DSV-Adler in Polen. Den fünf Olympia-Startern Andreas Wellinger, Richard Freitag, Karl Geiger, Markus Eisenbichler sowie Leyhe sind noch David Siegel und Pius Paschke mit von der Partie, der sich in einer internen Ausscheidung gegen Andreas Wank behauptet hat.
Bundestrainer Werner Schuster ist mit seinem Team zufrieden, das hochmotiviert den Weltcup, die Vierschanzentournee, natürlich auch Willingen/5 und die Nordische Ski-WM in Seefeld in Angriff nehmen will. Auch ein deutscher Sieg in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee ist mal wieder ein Thema, auch wenn diese wohl für Jung-Vater Freund noch zu früh kommt.
In voller Mannschaftsstärke greifen die DSV-Adler in diesem Winter an. Es beginnt die Jagd auf Überflieger Kamil Stoch sowie die starken Polen und Norweger. Ein Fragezeichen steht hinter den Österreichern um Stephan Kraft mit dem neuen Trainer Andreas Felder und Japanern, bei denen es Noriaki Kasai immer noch wissen will. Im Sommer-Grand-Prix machten auch der Schweizer Kilian Peier oder der Russe Evgenij Klimov auf sich aufmerksam. Der Slowene Peter Prevc fehlt noch nach einer Operation. Janne Ahonen, Willingens Schanzenrekordler zusammen mit Jurij Tepes, ist dagegen wieder einmal endgültig zurückgetreten.
Noch zwei Winter mit Dr. Walter Hofer als Renndirektor
Was man beim Ski-Club Willingen schon wusste, gab die FIS jetzt offiziell bekannt: Die Ära von Skisprung-Renndirektor Walter Hofer geht 2020 zu Ende. Der 63 Jahre alte Österreicher werde seine Laufbahn als Funktionär unmittelbar nach der Skiflug-WM 2020 in Planica beenden. Mit ihm wollen auch andere aussteigen, wie etwa Sepp Gratzer, aber auch Horst Tielmann. Sie alle waren und sind eng mit dem Waldecker Weltcup-Ort verbunden und werden hier hoch geschätzt-
"Es war ausschließlich meine Entscheidung, und es liegt nur daran, dass ich zu diesem Zeitpunkt das Rentenalter erreicht habe", erklärte Hofer in dem Gespräch, das die FIS veröffentlichte. Hofer bekleidete den Posten seit 1992 und gilt als einer der bekanntesten Skisprung-Funktionäre. Ob er dem Schanzen-Sport in anderer Funktion erhalten bleibt, ließ Hofer noch offen. "Das kann ich im Moment nicht beantworten. Es gibt einige Anfragen aus verschiedenen Bereichen, auch außerhalb des Skispringens. Aber ich denke noch nicht an solche Angebote", sagte er. Für seine Nachfolge gebe es genug Kandidaten. Über die wird jetzt überall spekuliert.
Nadine Horchler trainiert auf Schnee
Im nordischen Trysil bereiten sich die Biathleten des DSV um Nadine Horchler auf den Start im IBU-Cup vom 26. November bis 2. Dezember in Idre in Schweden vor. „Wir bereiten uns hier auf den Saisonauftakt vor und fahren dann direkt zu den Wettkämpfen“ berichtete die Willingerin. Die Bedingungen vor Ort: „Der erste Streckentest war gut. Ein weißes Band, aber die Biathlonrunden gehen und eine flache 5-km-Runde ist auch okay.“ Endlich Schnee, da schaut man über einiges hinweg und freut sich auf den kommenden Winter, in dem Nadine natürlich doch noch ins Weltcup-Team mit ihrer Schwester Karolin schlüpfen möchte.