Weltcup-Splitter 19.08.2020
19.August 2020

Weltcup-Splitter 19.08.2020

19
August
Erstellt von Presseteasm SCW
Kategorie: Weltcup-News
2020
19 .August 2020
Kategorie: Weltcup-News
Erstellt von Presseteasm SCW

999 Zuschauer in Wisla
David Siegel wieder auf der Schanze
Michelle Göbel im Audi-Windkanal
Jens Kramer informierte sich in Oberstdorf
Kriznar sichere Siegerin in Frenstat
Für Michelle Göbel beginnt der Oberstufen-Alltag
Willinger Skispringerin noch im Lehrgangs-Stress

999 Zuschauer in Wisla
David Siegel wieder auf der Schanze

 
Vor 999 in Corona-Zeiten zugelassenen Zuschauern erlebt der Sommer-Grand Prix der Skispringer von Freitag bis Sonntag im polnischen Wisla seinen nach aktuellem Stand einzigen Wettbewerb in dieser Saison. Alle anderen geplanten Bewerbe sind bereits abgesagt worden. Auf der Adam-Malysz-Schanze werden rund 50 Springer erwartet. Während die besten DSV-Adler gerade Urlaub machen, kehrt David Siegel nach seiner schweren Verletzung auf die Schanze zurück und wurden Martin Hamann, Moritz Bär und Luca Roth für die beiden Einzelwettbewerbe nominiert. Eurosport überträgt live. Neben den polnischen Assen schicken die Slowenen zum Großteil ihre Asse, aber auch junge Nachwuchsspringer wie die Norweger an den Start. Bei den Österreichern fehlen Weltcup-Gesamtsieger Stefan Kraft mit Rückenproblemen, aber auch Michael Hayböck. Mit dabei ist allerdings seit Dienstag schon beim Training Gregor Schlierenzauer. 
 

Michelle Göbel im Audi-Windkanal
 
Vor dem Deutschlandpokal der Skispringer am 5. und 6. September in Berchtesgaden gehen die Trainer Daniel Vogler und Catrin Schmid mit den Mädchen der Lehrgangsgruppe II nach Ingolstadt zu AUDI in den Windkanal. In Oberstdorf bereiten sich dann anschließend Göbel, Lilly Kübler, Alina Ihle und Anna Jäkle auf den ersten richtigen Wettkampf in Corona-Zeiten vor.
 

Jens Kramer informierte sich in Oberstdorf
 
Einen Urlaub in Oberstaufen nutzte Jens Kramer zu einem Besuch der nordischen WM-Anlagen in Oberstdorf und zu einem Gedankenaustausch mit seinen Kollegen Oskar Fischer und Franz Bisle, die zum Team der Schanzenführer an der Schattenberg-Schanze und der Heini-Klopfer-Flugschanze gehören. Der Willinger Ortsvorsteher, der die Führungen auf der Mühlenkopfschanze betreut und mit seinem Team organisiert, zeigte sich beeindruckt auch von den Investitionen in das Langlaufstadion für die Titelkämpfe im kommenden Winter, die zum dritten Mal nach 1987 und 2005 im Allgäu stattfinden werden. Bei dem Meinungsaustausch kam die Idee auf, diese Runde im nächsten Jahr vielleicht noch durch die Kollegen aus Garmisch-Partenkirchen und den anderen deutschen Weltcup-Orten zu erweitern und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Kramer erfuhr von Fischer und Bisle auch, dass die Oberstdorfer im Januar 2021 auch den 100. Geburtstag von Sepp Weiler entsprechend begehen wollen und einiges dafür planen. Dazu will man im Allgäu auch die ein oder Information aus Weilers Willinger Zeit verarbeiten. Der Oberstdorfer Altmeister hatte 1951 am Mühlenkopf 101 m erzielt, sich später in Willingen niedergelassen und eine Skihütte am Ettelsberg sowie ein Hotel im Stryck geführt, ehe er wieder in seine Allgäuer Heimat zurückgekehrt war und 1997 verstarb. 2001 eröffnete sein Enkel Frank Löffler die für viele Millionen modernisierte größte Großschanze der Welt mit dem ersten Trainingssprung offiziell.
 

Kriznar sichere Siegerin in Frenstat
 

Die Slowenin Nika Kriznar dominierte mit 97,5 und 97 Metern sowie 221,9 Punkten den einzigen Sommer-Grand Prix in Frenstat. Zweite wurde die Österreicherin Marita Kramer, die sich nach 95 Metern im ersten Durchgang durch 93 Meter im Finale noch auf Rang zwei vorschob. Mit 191,2 Punkten schaffte die Österreicherin ihr erstes Podest im Sommer. Rang drei ging an Kriznars Teamkollegin Ema Klinec (90,5 und 89,5 Meter; 189,4 Punkte).

Die beiden DSV-Starterinnen konnten ihre Leistungen im Vergleich zum Training steigern. Agnes Reisch schaffte mit 86,5 und 82 Metern Rang zwölf. Pauline Heßler kletterte nach lediglich 71 Metern im ersten Durchgang durch 80 Meter im zweiten Sprung von Platz 23 auf 17. Der nächste Wettkampf auf höchster Ebene im Damen-Skispringen wird nun voraussichtlich das World Cup Opening in Lillehammer (4. bis 6. Dezember) sein.
 

Für Michelle Göbel beginnt der Oberstufen-Alltag
Willinger Skispringerin noch im Lehrgangs-Stress

 
Seit Dezember hat Michelle Göbel keine vollständige Schulwoche mehr absolviert. Erst Lehrgänge und Wettkämpfe, dann die Corona-Pause. Am Montag begann für die Willinger Skispringerin wieder der Schulalltag in der Oberstufe.  Doch vom 20. bis 23. August ruft schon wieder der Deutsche Skiverband mit einem Lehrgang für seinen D/C-Kader nach Oberhof. In der 11. Klasse am Skigymnasium drücken auch die Biathletinnen die Schulbank und bekommen die Möglichkeit, Sport und Schule unter einen Hut zu bekommen. Denn in den nächsten Wochen sind in Berchtesgaden und Oberhof auch die ersten Sommer-Wettkämpfe im Deutschlandpokal und im Alpencup eingeplant. Immer mit Abstand halten und entsprechenden Hygiene-Regeln, so wie auch bei den Trainingslehrgängen.

„Auf der Schanze ist das kein Problem. Da hat jeder seinen Bereich und sein Gate, auf dem er sich alleine und schon immer mit Abstand vorbereiten kann“, erzählt Michelle. Anders ist das schon im Lift, wo nur eine begrenzte Zahl von Springerinnen zusteigen darf. „Auch an die Maske gewöhnt man sich.“ Auch muss immer wieder ein Fragebogen zum SARS-CoV-2. Risiko ausgefüllt werden, bei Problemen der zuständige Medizinpartner am Olympiastützpunkt informiert und angefragt werden. Die Maßnahmen zur Risikovermeidung werden den Athleten immer wieder vom Verband mitgeteilt und sind entsprechend zu berücksichtigen.
 

Die 16-Jährige Willingerin war in den letzten Wochen viel unterwegs. Zum Lehrgang mit dem A-Kader des DSV in Garmisch-Partenkirchen, dann in Oberstdorf, weil der geplante Lehrgang in Polen kurzfristig abgesagt worden war, mit der Willinger Trainingsgruppe von Jörg Pietschmann in Planica und anschließend wieder in Oberstdorf. Nach ihrer Entscheidung, erst die Schulausbildung in der Heimat zu absolvieren, hat es dabei auch noch einmal Versuche gegeben, sie doch noch in das Bundesleistungszentrum im Allgäu abzuwerben, zumal sie doch ohnehin schon bei den Lehrgängen des Teams um Katharina Althaus und Bundestrainer Andreas Bauer regelmäßig mit von der Partie ist.
 

Da aber auch der von den Eltern der Springerinnen und ihren Heimtrainern organisierte „Fahrdienst“ zu den Lehrgängen und Maßnahmen bisher bestens funktioniert, gibt es keinen Grund dem Werben aus dem Allgäu zu folgen und die Entscheidung für Willingen und die Upland-Schule mit den bekannten Schulkameradinnen und –Kameraden sowie dem Lehrerteam zu revidieren.
 

In Oberstdorf hat Michelle Göbel zuletzt auch den neuen Verantwortlichen der Lehrgangsgruppe IIb, Thomas Juffinger, kurz kennen gelernt. „Er kam beim Athletiktraining mit den Jüngeren sympathisch rüber“, sagt sie. Auch mit ihrem neuen Material, dem Springeranzug und den Sprungski, kommt sie gut zu recht. Wie fast alle Skispringer hat sie aber auch die alten Latten immer mit dabei um notfalls darauf zurückgreifen zu können.  Im Schnitt der Anzüge hat sich etwas verändert, ihre Sprungski sind dem Gewicht angepasst jetzt etwas länger. Im Gepäck sind übrigens auch immer kleine Glücksbringer und die alten Startnummern. Ein bisschen Aberglauben gehört auch im Sport dazu.
 

Ihre Form sei im Übrigen „noch nicht so wie gewünscht“., also es gibt noch Luft nach oben. Es hatten sich kleinere Fehler eingeschlichen, den größten davon versucht sie jetzt auszumerzen. „Ich nehme am Schanzentisch mehr Höhe als Geschwindigkeit mit“, verrät sie fachmännisch dem Laien und hat dabei noch eine falsche Hüftstellung. Doch Fehler sind dazu da, um sie abzustellen. Wer den Ehrgeiz und Fleiß der 16-Jährigen kennt, weiß, dass ihr dies sicherlich bis zu den ersten, heiß ersehnten Wettkämpfen schon weitgehend gelingen wird.