Weltcup-Splitter 19.1.2021
Auch Oberstdorfer WM ohne Zuschauer
Auch die Nordische Ski-WM vom 23. Februar bis 7. März in Oberstdorf findet ohne Zuschauer statt. Nach Rücksprache mit dem bayrischen Innenministerium, dem Internationalen Skiverband FIS und dem Deutschen Skiverband sei die Entscheidung "aus Sicherheitsgründen" gefallen, angesichts des Pandemie-Geschehens das zuletzt verfolgte Konzept mit einer reduzierten Zuschauerkapazität zu verwerfen. "Natürlich hätten wir uns alle eine andere Entscheidung gewünscht", sagte DSV-Präsident Franz Steinle, auch Aufsichtsratsvorsitzender der WM GmbH: "Allerdings haben sich bereits seit einiger Zeit die Zeichen aus der Politik verdichtet, dass uns am Ende wohl keine andere Wahl bleiben würde. Jetzt heißt es, den Blick nach vorne zu richten und das Beste aus der Situation zu machen." Noch Ende Dezember hatten die Organisatoren während der Vierschanzentournee ihre Pläne bekräftigt, die WM mit 2500 Zuschauern beim Skispringen und 2000 Zuschauern beim Langlauf auszutragen. Für die Wettkämpfe im Allgäu waren rund 55.000 Tickets verkauft worden. Vor der Corona-Pandemie hatten die Veranstalter mit 350.000 Zuschauern gerechnet. Großer finanzieller Schaden droht den Organisatoren nicht, da sie frühzeitig eines Ausfallversicherung abgeschlossen hatten. Für die Gemeinde Oberstdorf ist der Zuschauer-Ausschluss allerdings ein schwerer Schlag, da sich die Übernachtungszahlen drastisch reduzieren werden. "Wir haben alle noch die Bilder der WM 2005 im Kopf. 350.000 Fans, die zwei Wochen lang ein rauschendes Winterfest in Oberstdorf feierten", sagte Bürgermeister Klaus King: "Wir werden trotzdem alles geben, um den Athletinnen und Athleten unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eine schöne WM zu ermöglichen. Wir nehmen die Herausforderung an."
“Wir wären dabei gewesen!“ Erstes Echo auf Weltcup-Aktion
Unter dem Motto „Wir wären dabei gewesen!“ hat der Ski-Club Willingen in seinem letzten Newsletter und über die sozialen Medien die Fans aufgefordert, Fotos, Selfies oder gar kleine Filmbeiträge einzusenden, um zu demonstrieren, wie die vielen Fans sich auf den „Geister-Weltcup“ vorbereiten, den auch die treuesten der Treuen nur am Bildschirm miterleben können. Aus Dortmund kam der erste Beitrag von „tuffopower“, einer Stammkundin des Kultweltcups an der Mühlenkopfschanze an. Mit dem optimistischen Zusatz: „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!!!!!!!Ziiiiiiiiiiiiiieeeeh!!!!!!“ Viele Skisprung-Fans und Free Willis decken sich auch online im Fanshop des Ski-Clubs mit Fähnchen, Mützen, Schals und Tröten für das Heimspiel auf dem Sofa ein. Auch das Fernsehen schaut sich die Beiträge an und erwägt, sie in die mehrstündigen Übertragungen von ARD oder Eurosport einzublenden.
Leyhe kommentiert - Göbel und Spiewok springen
Stephan Leyhe ist am Wochenende Co-Kommentator von Gerald Leinauer im EUROSPORT-Studio in München anlässlich des Skisprung-Weltcup in Lahti. Die finnische Wintersport-Metropole haben auch Michelle Göbel und Simon Spiewok im Visier. Sie wollen beim Alpencup in Oberhof den nächsten Schritt in Richtung Junioren-WM im Februar in Lahti (8. bis 14. Februar) machen. In Thüringen ist Paul Winter („Die Wetterprognose ist allerdings schlecht“) als Vorspringer im Einsatz. Der FIS-Cup im polnischen Szczyrk war kein Thema. Dort bietet der SV seinen Top-Adlern Wellinger, Freitag und Siegel Trainings- und Startmöglichkeit.
Auch Spiewok hat längst FIS-Cup-Niveau nachgewiesen und ist schon im COC gesprungen. Der Internats-Schüler soll jedoch in Richtung WM diesmal im Alpencup punkten. Michelle Göbel hat zuletzt bei einem DSV-Lehrgang in Oberstdorf an ihrer Form gearbeitet und freut sich schon auf die Schanze in Oberhof: „Die liegt mir ganz gut und ich trainiere auch gern dort. Ich bin wieder sehr zuversichtlich.“