Weltcup-Splitter 27.10.2024
27.Oktober 2024

Weltcup-Splitter 27.10.2024

27
Oktober
Erstellt von Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef
Kategorie: Weltcup-News, Skispringen
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27 .Oktober 2024
Kategorie: Weltcup-News, Skispringen
Erstellt von Dieter Schütz - Weltcup-Pressechef

FIS-Regeländerungen ab der Skisprung-Weltcup-Saison 2024/2025
Eisenbichler übt Kritik an neuer Telemark-Regeländerung
Pertile: „Skispringen entwickelt sich zu hochgradig fairem Sport“
Die Favoriten für die neue Weltcup-Saison: Cool – Cooler – Kobayashi

FIS-Regeländerungen ab der Skisprung-Weltcup-Saison 2024/2025

Der Internationale Skiverband (FIS) hat ab der am 22.November in der norwegischen Olympiastadt Lillehammer beginnenden Weltcup-Saison 2024/2025 Regeländerungen angekündigt. So sind die Sprungrichter angehalten, bei einer fehlenden Telemark-Landung drei Wertungspunkte anstatt wie bisher zwei Zähler abzuziehen. Weiter wird die Anzahl an Sprunganzügen, die einer Springerin bzw. einem Springer zur Verfügung stehen, auf zwei pro Wettbewerb (inklusive der Qualifikation) reduziert werden. Kontrolliert werden soll die neue Regel mit Chips, die in den Anzügen installiert werden. Für die Ausrüstung im Weltcup wird ein zusätzlicher Materialprüfer mitwirken. Ebenfalls neu eingeführt wird eine gesonderte Quotenregel im Männer-Weltcup auf Grundlage der Ergebnisse der Junioren-WM. Jene drei Nationen, die bei der Einzelentscheidung die Medaillen gewinnen, erhalten einen zusätzlichen Startplatz bis zur nächsten J-WM. Dieser muss aber entweder vom Medaillengewinner selbst oder einem anderen Junior (Springer nicht älter als 20 Jahre) genutzt werden. Wenn eine Nation diesen Extra-Startplatz nicht in Anspruch nimmt oder mehr als eine Medaille holt, entfällt der weitere Quotenplatz.

Eisenbichler übt Kritik an neuer Telemark-Regeländerung

Skispringer Markus Eisenbichler, der in der vergangenen Weltcup-Saison nicht zum Weltcup-Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) gehörte, übte am Rande eines Verbandstermins in Nürnberg große Kritik an der Regeländerung, bei einer nicht gezeigten Telemarl-Landung drei Punkte abzuziehen. „Eisei“ zeigte sich genervt, „weil die Kampfrichter mehr Macht kriegen.“ Für weite Sprünge werde man bestraft, weil es dann schwieriger ist, mit Telemark zu landen. „Das finde ich total bescheuert, ganz ehrlich, was sich die FIS da wieder einfallen lassen hat“, sagte der 33-Jährige mit Blick auf den Weltverband. „Da kann ich dann irgendwann auch nicht mehr still sein, weil ich einfach irgendwann die Geduld verliere“, wird der Bayer in verschiedenen Medien zitiert. Eisenbichler hofft darauf, in der kommenden Wettkampfsaison wieder im Weltcup für Deutschland starten zu dürfen.

Pertile: „Skispringen entwickelt sich zu hochgradig fairem Sport“

FIS-Renndirektor Sandro Pertile dagegen begrüßt die Neuerungen des Skiverbandes. „Dieser Schritt ist ein weiterer Baustein in Richtung einer Disziplin, die sich zu einem hochgradig fairen Sport entwickelt. Wir glauben fest daran, dass sich das Skispringen weiterentwickeln und spektakulär, attraktiv und emotional sein kann. All diese Worte sind eng mit Fairness und Fair Play verbunden. Wir freuen uns sehr über diese neue Chance“, so der sympathische Italiener gegenüber SKISPRINGEN.com.

Die Favoriten für die neue Weltcup-Saison: Cool – Cooler – Kobayashi

Die Teams holen sich derzeit im Training den letzten Schliff für den Startschuss in den neuen Weltcup. Für berkutsch.com sind die großen Favoriten die Altbekannten des letzten Winters: Stefan Kraft (Österreich), Ryoyu Kobayashi (Japan) und Andreas Wellinger (Deutschland). Ebenfalls auf dem Zettel müsse man den Norweger Marius Lindvik haben. Kobayashi machte am Ende der letzten Saison mit einem coolen Flug auf 291 Meter auf einer extra von Sponsor Red Bull gebauten Schneeschanze in Island auf sich aufmerksam. So weit ist noch kein Mensch vor dem 27-Jährigen geflogen, der bei allem, was er tut, einfach nur mega cool wirkt. Der japanische Top-Springer ist aber nicht nur cool, sondern auch erfolgreich, denn seine Liste an Super-Leistungen ist lang. Olympiasieger, dreifacher Vierschanzentournee-Sieger, zweifacher Weltcup-Gesamtsieger, 32-facher Weltcup-Sieger. Nur der Weltmeistertitel fehlt Kobayashi noch in seiner beeindruckenden Sammlung. Im kommenden Winter stehen in Trondheim (Norwegen) die nordischen Titelkämpfe 2025 auf dem Programm. Da will es Ryoyu Kobayashi wissen. Die Voraussetzungen sind gut, denn im März gewann er die Generalprobe von der Normalschanze in Trondheim. Nicht nur in seiner Heimat Japan ist der Ausnahmeathlet ein Superstar. Auch in Europa gibt es mittlerweile eine gewaltige Fangemeinde für den „coolen ROY“, wie sich Kobayashi selbst gern nennt.