Weltcup-Splitter 29.12.2020
Polen dürfen in Oberstdorf springen
Kein K.o.-System zum Auftakt der Tournee
Polens Skispringer um Titelverteidiger Dawid Kubacki und Grad Slam-Gewinner Kamil Stoch dürfen nun doch bei der Vierschanzentournee schon in Oberstdorf beim Auftakt an den Start gehen dürfen. Die dritte Testreihe bei Kubacki, Stoch und dem anfangs positiv getesteten Klemens Muranka fiel geschlossen negativ aus. Die offizielle Entscheidung der Jury verkündete der Weltverband FIS am Dienstagmorgen um 10.00 Uhr. Die FIS hatte schon am späten Montagabend angedeutet, dass ein Start der Polen nun doch noch möglich sei, wenn alle weiteren Corona-Tests erneut negativ ausfielen.
Das Weltklasse-Team um Kubacki war zunächst geschlossen in Quarantäne geschickt und für das Oberstdorf-Springen ausgeschlossen worden, nachdem Murankas erster Test positiv ausfiel. Florian Stern, Generalsekretär beim Wettbewerb in Oberstdorf, beteuerte am selben Tag in einer Video-Pressekonferenz noch, dass weitere Testresultate keinen Einfluss auf den Auftakt-Ausschluss mehr hätten. Nun kam es doch noch eine Wendung, was nicht nur die Polen, sondern auch die Konkurrenz um das deutsche Team erfreuen dürfte. Auch die Gastgeber um die beiden Mitfavoriten Markus Eisenbichler und Karl Geiger zeigten sich nach der Qualifikation schockiert vom kollektiven Ausschluss eines ernsthaften Rivalen. «Ich finde das traurig, weil das jedem Team passieren kann», sagte Eisenbichler, der die erste Entscheidung des Gesundheitsamtes als «heftig» bezeichnete und den Sinn hinterfragte. Dass Muranka danach noch zwei negative Tests binnen weniger Stunden vorlegen kann, war da noch nicht abzusehen.
Im Sinne des sportlichen Wettkampfs, der sich im Skispringen ohnehin auf wenige Top-Nationen beschränkt, begrüßen die DSV-Skispringer die Rückkehr. Für das Auftaktspringen wird nun der komplette Plan geändert werden. Statt 50 Springern in 25 K.o.-Duellen dürfen nun alle 62 anwesenden Skispringer an den Start gehen. Neben den sieben Polen also auch alle, die am Montag sportlich die Qualifikation verpasst hatten. Um die am Montag coronabedingt verpassten Trainingssprünge nachzuholen, bekommen die Polen um 14.15 Uhr einen extra Korridor.
Winter empfiehlt sich mit Platz eins und zwei
Der Willinger Skispringer Paul Winter hat sich bei Sichtungswettkämpfen des Deutschen Ski-Verbandes in Garmisch-Partenkirchen für internationale Aufgaben im neuen Jahr empfohlen. „Ich habe drei gleichmäßig gute Sprünge runtergebracht, ehe mir einmal die Nerven durchgegangen sind, ich zu spät und der Sprung gelaufen war“, kommentierte Winter das Geschehen. „Das war insgesamt schon wieder ganz gut.“ Mit 130 und 119,5 m sowie 234,8 Punkten setzte er sich eimal als Sieger gegen Tim Fuchs (234,2) aus Degenfeld und Cedrik Weigel (229,0) aus Aue durch. Im anderen Springen kam er auf 126 und 129 m sowie 241,1 Punkte. Das bedeutete Platz zwei hinter Justin Lisso (255,0) aus Schmiedefeld und vor Tim Fuchs (235,4).
Zehn Springer nahmen unter der der Leitung der Jury mit Christoph Klumpp, Willingens Sportwart Volkmar Hirsch und dem früheren Tourneesieger Thomas Diethard teil. Kurz vor Beginn der Vierschanzentournee und nach den Continental Cups in Engelberg hofft Winter damit einen internationalen Startplatz bekommen zu haben. Da allerdings wegen Corona nur wenige Wettbewerbe stattfinden anstehen, sollen etwa die COC-Springer de DSV mölicherweise auch den nächsten FIS-Cup in Zakopane bestreiten. Ziel von Wnter und auch Internatsschüler Simon Spiewok sind aber auf jeden Fall die Continental Cup-Wettbewerbe Anfang Februar in Willingen.