Weltcup-Splitter 30.11.2016
„Antarktis“ an der Willinger Mühlenkopfschanze
Ski-Club Willingen hat große Mengen an Schnee produziert
Zur Vorbereitung des FIS Skisprung Weltcups vom 27. bis 29. Januar 2017 hat der Ski-Club Willingen an der Mühlenkopfschanze die kalten Tage und Nächte Ende November mit Tiefsttemperaturen von Minus 8,4 Grad Celsius auf der Quecksilbersäule genutzt, um die sieben Schneekanonen unter Volllast laufen zu lassen. „Das hat an der Schanze im Moment schon was von Antarktis“, bilanzierte Ski-Club-Präsident und Weltcup OK-Chef Jürgen Hensel in der jüngsten Vorstandssitzung des Vereins in dieser Woche. Die Ausbeute in „Hessisch Sibirien“, wie der Touristikort Willingen im waldeckischen Upland auch genannt wird, kann sich wahrlich sehen lassen. „Wir haben in einer Stunde zwei große LKW-Ladungen erzeugt, solche Mengen Schnee hat es um diese Jahreszeit an der Schanze noch nicht gegeben“, so der erfahrene Schanzenchef Wolfgang Schlüter. Seit mittlerweile elf Jahren führt der Eismeister der Gemeinde Willingen (Upland) die Truppe der zuverlässigen „Snowmaker“ des SCW an und kann sich voll und ganz auf seine Leute verlassen. Es herrschen also optimale Verhältnisse an der größten Großschanze der Welt, die jetzt schon mit ausreichend „weißer Pracht“ belegt werden könnte. Da es aber noch knapp zwei Monate bis zum Startschuss der internationalen Wintersportveranstaltung im Strycktal sind, werden die Willinger weiter beschneien, um auf der sicheren Seite zu bleiben. Denn jederzeit kann in einer für die Jahreszeit zu warmen Phase auch einiges an Schnee wieder wegtauen. Zudem werden auch Schneereserven benötigt, um die „Special Olympics“ in Willingen vom 6. bis 9. März 2017 mit zu unterstützen. Hier messen sich geistig und mehrfach behinderte Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland in verschiedenen Wintersportarten. So sollen die Wettkämpfe im Skilanglauf direkt an der Mühlenkopfschanze stattfinden, um die dortige Infrastruktur zu nutzen.
In den kommenden Tagen soll es im Ski-Weltcuport erst einmal wärmer werden, bevor es dann ab Sonntagnacht bei von den Wetterfröschen prognostizierten Temperaturen von vier Grad unter dem Gefrierpunkt wieder losgehen soll. „Die kurze Pause tut uns ganz gut, um nach den anstrengenden Nächten mit wenig Schlaf wieder neue Energie zu tanken“, verordnet Wolfgang Schlüter seinen „Free Willis“, wie die ehrenamtlichen Helfer des Ski-Clubs genannt werden, einen Kurzurlaub von der größten Großschanze der Welt. Bis es wieder schneit an der Anlage, soll eine der Schneeerzeuger in den Steilhang der Sportstätte gerückt werden, um auch dort ganze Arbeit zu leisten. Denn was schon auf dem Aufsprunghügel liegt, muss die Pistenraupe bei der Präparation vor dem Weltcup nicht mehr mühsam dort hinschieben. Auch an der EWF-Biathlon-Arena sind die Schneekanonen gelaufen, um für die jungen Skilangläufer und Biathleten des Vereins und die Uplandschule als „Eliteschule des Sports“ ab Anfang Dezember optimale Trainingsbedingungen auf Schnee vorzuhalten.
Dieter Schütz – Weltcup-Pressechef