Weltcup-Splitter 31.1.2021
Willingen/6: Ist Granerud noch zu schlagen?
Nach der Einzelkonkurrenz am Samstag, die Halvor Egner Granerud eindrucksvoll für sich entschied, sind auch die Karten im Rennen um die Willingen/6-Wertung klar verteilt. Mit 419,7 Punkten und 12,6 Punkten Vorsprung vor seinem norwegischen Landsmann Daniel Andre Tande führt der Überflieger der Saison, bevor am Sonntag mit der erneuten Qualifikation und den beiden Sprüngen des zweiten Einzelwettkampfs die letzten Flüge an der Mühlenkopfschanze stattfinden und der endgültige Sieger der 15.000 Euro-Prämie feststeht. Um den dritten Rang kämpfen Dawid Kubacki (384,8 Punkte) und der deutsche Hoffnungsträger Markus Eisenbichler, der mit 0,3 Punkten Rückstand knapp hinter dem Polen liegt.
Der Slowene Bor Pavlovcic überraschte die Konkurrenz am Samstag derweil mit einer starken Vorstellung und schob sich als Vierter des Wettbewerbs auch in der Gesamtwertung Willingen/6 von Rang 27 auf den achten Platz nach vorne. Den 22-jährigen Slowenen sollten seine Mitstreiter auch am Sonntag und in Zukunft auf dem Zettel haben, wenn es um die Podestplatzierungen geht.
Am größten und kleinsten, am ältesten und jüngsten – Interessante Athleten-Fakten
Der Kleinste und der Größte: Der kleinste Springer im Feld ist der Japaner Yukiya Sato. Er kommt gerade einmal auf 159 Zentimeter. Klein, aber oho: Denn seine Größe hindert ihn nicht daran, im Weltcup-Zirkus vorn mitzumischen. In der Gesamtwertung liegt er nämlich auf Rang zehn. Gleich 27 Zentimeter größer als Sato ist Cestmir Kozisek. Er misst 186 Zentimeter. Der Tscheche hat in dieser Saison aber erst zwei Punkte gesammelt. Kleinere Springer sind also erfolgreicher? Fehlanzeige! Denn mit seinen 181 Zentimetern folgt Karl Geiger auf Rang vier der größten Springer – und der Oberstdorfer war schließlich Gesamt-Zweiter bei der Vierschanzentournee.
Der Jüngste und der Älteste: Danil Vassilyev aus Kasachstan ist mit seinen 16 Jahren der jüngste Springer, der zur Qualifikation in Willingen antrat, sich aber mit seinen 105 Metern nicht fürs Einzelspringen am Samstag qualifizierte. Am Sonntag hat er dann die nächste Chance, das Feld der besten 50 zu erreichen.
Der Älteste im Feld ist mit 39 Jahren Simon Ammann. Der Schweizer ist nach dreieinhalb Wochen Pause wieder in den Weltcup eingestiegen und schaffte es in Willingen erstmals in dieser Saison wieder in den zweiten Durchgang. Am Ende landete der vierfache Olympiasieger auf Rang 12 und war hochzufrieden. „Da kann man wieder lachen“, schrieb er in seinem Instagram-Account.
Die weiteste und kürzeste Entfernung nach Willingen: Das Zuhause von Japaner Yukiya Sato ist Ishikari – 8863 Kilometer Luftlinie bis nach Willingen. Nur 285 Kilometer entfernt ist hingegen das Heimatdorf von Martin Hamann, der gebürtig aus Bennewitz bei Leipzig kommt.
Willingen mit Platz 5 in den Top Ten der ARD
3,95 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 20,4 Prozent beim Willinger Weltcup bedeuteten am Samstag als bestes Wintersport-Event des Tages Platz 5 in der Top Ten-Quoten-Hitliste der ARD. Dabei war die Konkurrenz auch national mit der Rodel-WM am Königssee oder dem alpinen Weltcup in Garmisch-Partenkirchen wieder groß. Das Frauen-Skispringen in Titisee-Neustadt erreichte 2,49/16,1 . EUROSPORT kam nach eigenen Angaben parallel dazu auf 190.000 Zuschauer und 1,0 Prozent.
Auch Atle Skardal in Willingen unterwegs
Zusammen mit Weltcup-Direktor Sandro Pertile und Materialkontrolleur Sepp Gratzer informierte sich mit Atle Skardal, zweimaliger alpiner Weltmeister aus Norwegen, ein weiteres in Sachen Material aktives FIS-Mitglied in einem Gespräch über ein Patent von Veljo Strucl, das mehr Sicherheit nicht nur beim Skispringen verspricht. Einige Firmen zeigen sich schon interessiert. „Mein Sprungski verspricht Stabilität, kann helfen Kreuzbandrisse zu verhindern und damit können auch Frauen sicher Skifliegen“, ist der frühere Skispringer, Drachenflieger und Tüftler aus Willingen überzeugt. „Ein so positives und geballtes Feedback von der FIS hatte ich gar nicht erwartet, hilft mir aber hoffentlich weiter.“