Weltcup-Splitter 5.11.2021
Willinger Wurst und Schirmherr beim Forum Nordicum
Aus Termingründen war der Ski-Club Willingen diesmal nicht beim 42. Forum Nordicum in Bodenmais vertreten, Willingen war aber dennoch im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Heiner Saure hatte als Gegenleistung für Anzeigen in der FN-Broschüre Skispringer-Salami, Pfefferbeißer und Schinken aus dem Upland für die Kaffeepausen und beim Bus-Transfer in die Skifabrik Fischer in Ried angeliefert. Und auch Weltcup-Schirmherr Walter Hofer war in den Bayer-Wald gekommen. Rund 50 nordische Fachjournalisten aus ganz Europa erfuhren bei dem von Koordinator Thorsten vom Wege organisierten Treffen viel Neues.
Peking steht vor der Tür, doch die FIS denkt auch schon an Olympia 2026 in Mailand/Cortina. „Wir haben einen klaren Plan für die nächste olympische Periode“, sagte FIS-Generalsekretär Michel Vion. So sollen Frauen im Skispringen, wie schon im Januar von der Mühlenkopfschanze, auch von der Großschanze um Medaillen springen sowie die Nordische Kombination der Frauen ins Olympiaprogramm aufgenommen werden. Der Vorschlag muss dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bis zum 15. November vorgelegt werden. Weil das IOC künftig nur noch Sportarten im Programm akzeptiert, bei denen beide Geschlechter vertreten sind, ist das Einbeziehen auch der Frauen-Kombination für die FIS enorm wichtig, wie FIS-Vizepräsident Roman Kumpost.
FIS-Präsident Johan Eliasch betonte in einer Video-Botschaft, dass man den gesamten Wintersport auf das nächste Level heben wolle. Alle Disziplinen sollen von einer neuen Vermarktung profitieren. Daher werde auch der Vertrag mit dem aktuellen Vermarkter Infront geprüft. Die Rechte sollen mittelfristig zu hundert Prozent bei der FIS liegen.
Im Skispringen hat sich die Zahl der im Weltcup vertretenen Länder weiter erhöht. Laut FIS-Renndirektor Sandro Pertile könnten beim Auftakt in Nischnij Tagil am 20./21. November bis zu 21 Nationen vertreten sein. Ab der Saison 2023/24 soll es dann auch mehr Preisgeld geben. Andreas Goldberger und Jens Weißflog, Kombinierer Johannes Lamparter, Langläuferin Teresa Stadlober gehörten zu den ehemaligen und aktiven Sportlern, die sich zu Interviews stellten, Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder erläuterte ein Wasa-Lauf-Projekt „Deutscher Sieg“ mit Thomas Bing. Dresden steht heuer zum fünften und wohl letzten Mal im Weltcup-Kalender, Oberhof kehrt im Skispringen und Langlauf zurück. Probleme gibt es nicht nur im Biathlon mit der Kontrolle des Fluor-Wachs-Verbotes, das nur stichprobenartig stattfinden kann.
Georg Zipfel wurde live aus China zugeschaltet, wo er seit Monaten in Sachen Langlauf unterwegs ist. Auch das IOC informierte mit Christian Klaue und Kollegen über Olympia unter Corona-Bedingungen. Am Arber stehen 2022 die Biathlon-Europameisterschaften an, Joska in Bodenmais, Hargassner, Löffler und die Skifabrik Fischer in Ried wurden per Bus angesteuert und waren gute Gastgeber. Der „Werner-Kirchhofer-Preis“ ging an Tanja Winterhalter, Karl Geiger wurde zum „Skikönig“, Johann Lamparter zum „Rookie“ und Sturla Holm Lagraeid zum „Biathlonkönig“ gewählt.
Plancia will das Forum Nordicum 2022 ausrichten, wenn die nordische Ski-WM 2023 mit Zuschauern stattfinden kann, Zakopane und auch Willingen sind als mögliche weitere Ausrichter in der Diskussion. Wegen Corona hatte Oberstdorf 2020 erstmals nur virtuell stattfinden können.