Weltcup-Splitter 9.2.2020 (1)
Stephan Leyhe sichert sich den Titel in der „Willingen5“-Wertung
Durch den Ausfall des Sonntagsspringens beim FIS Skisprung Weltcup in Willingen hat sich Lokalmatador nach seinem grandiosen ersten Einzelsiegs am Samstag und dem Qualierfolg den Titel in der zusammengeschrumpften „Willingen5-Wertung gesichert. Damit heimste der SCW-Adler das Preisgeld von 25.000 Euro ein und reihte sich nach Kamil Stoch und Ryoyu Kobayashi in die Riege der „Willingen5“-Titelträger ein.
OK-Chef Jürgen Hensel überreichte Stephan seine Prämie und den Pokal am Sonntag an der Mühlenkopfschanze in Anwesenheit seines Trainers Stefan Horngacher.
Pressekonferenz: Stoch freut sich für Leyhe
Stephan Leyhe: “Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll. Es war schon immer etwas Besonderes für mich, hier in Willingen zu springen, aber dieses Jahr bin ich in sehr guter Form hierher gekommen und ich wollte gut springen. Ich habe immer gesagt, dass ein Top-10-Ergebnis gut wäre, aber ich habe auf ein Podium gehofft. Ich habe wirklich nicht daran gedacht, meinen ersten Sieg hier zu holen. Ich denke, die mentale Stärke hat mit dem Alter zugenommen. Ich bin jetzt 28 und trete hier zum vierten oder fünften Mal an, damit ich weiß, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich weiß, dass ich gut springen kann, das weiß jeder hier und deshalb muss ich nichts beweisen."
Marius Lindvik (NOR): "Ich freue mich sehr über meine heutige Leistung. Ich hatte in den letzten Wochen ein bisschen Probleme, aber heute hatte ich zwei gute Sprünge in der Konkurrenz. Es macht wirklich Spaß, wieder auf dem Podium zu stehen. Die Stimmung war heute großartig und es macht immer Spaß, hier zu springen. Ich hoffe, ich kann weiter gut springen“
Kamil Stoch (POL): "Ich bin heute sehr zufrieden mit meinen Sprüngen, weil sie auf einem wirklich guten Niveau waren. Es ist heute schwer zu sagen, dass ich mit den Bedingungen Pech hatte, weil die Punkte es nicht zeigen. Manchmal braucht man auf einer solchen Schanze mit flachem Abhang mehr Luft unter den Skiern. Aber ich freue mich sehr und ich freue mich auch für Stephan, er hat diesen Sieg verdient. Es ist etwas ganz Besonderes, den ersten Sieg auf Ihrer Heimschanze zu holen. Ich habe auch meinen ersten Sieg in Zakopane geholt, damit ich weiß, wie es sich anfühlt."
Polizeibericht Weltcup Willingen
Beim Jubiläum 25.Jahre Weltcup in Willingen verfolgten 23.500 Besucher im ausverkauften Stadion ein spannendes Einzelspringen. Vorher waren das offizielle Training und die Quali nachgeholt worden, die am Freitag wegen zu starken Windböen abgesagt wurde. Aus polizeilicher Sicht nahmen die Veranstaltungen und auch die Nacht davor insgesamt einen erfreulich ruhigen Verlauf. Die Polizei musste lediglich bei kleineren alkoholbedingten Rangeleien einschreiten.Dank des gut geplanten und konsequent umgesetzten Verkehrskonzeptes verliefen An- und Abreise ohne größere Behinderungen. Lediglich zu den Spitzenzeiten kam es zu einigen Rückstaus und Behinderungen. Parkraum stand in ausreichender Zahl zur Verfügung. Die Polizei zählte auf den vorgesehenen Parkplätzen etwa 2.160 Pkw, 77 Busse und 128 Wohnmobile. Mehr als 7.500 Besucher nutzten bei der Anreise öffentliche Verkehrsmittel, was die Polizei sehr begrüßte. Der neue Sonderfahrplan, doppelstöckige Sonderzüge im Pendelverkehr einzusetzen, ist vollends aufgegangen. Mehr als doppelt so viel Besucher wie im letzten Jahr nutzten dieses Angebot. Die Rettungsdienste verlebten ebenfalls einen ruhigen Einsatz. Sie wurden nur zu wenigen Hilfeleistungen wegen kleinerer Blessuren gerufen. Lediglich fünf medizinische Notfälle führten zum Transport in die umliegenden Krankenhäuser. Auch nach dem Skispringen feierten die Fans ausgelassen im Festzelt. Es musste zeitweise geschlossen werden. Dort kam es bis zum jetzigen Zeitpunkt zu keinerlei Auseinandersetzungen. Die Polizei begleitete den Einsatz erfolgreich über die sozialen Netzwerke Twitter und facebook.
Göbel 10. - Winter wieder dabei
Im Schatten von Stephan Leyhes Weltcupsieg machte auch der Willinger Skisprungnachwuchs von sich reden. Michelle Göbel punktete als Fünfte und 10. zweimal im COC Cup in Brotterode und ist mit 113 Punkten Elfte in der Gesamtwertung. Paul winter kehrt in Ironwood Mountain wieder in den COC-Cup zurück und Janne Puk wurde Sechster im DSV-Schülercup in Berchtesgaden.
Virtuelles Trikot und pinke Linie für Willingen5-Wertung
Der vor allem durch die 25.000 Euro-Extraprämie bei den Skispringern äußerst beliebte Modus “Willingen5“ soll in Zukunft auch optisch weiter visualisiert und für den Zuschauer am Bildschirm und an der Schanze sichtbar gemacht werden. Analog der eingeblendeten grünen Linie, die dem Skispringer signalisiert, wie weit er springen muss, um in Führung zu gehen, zeigt die neue pinke Linie den Favoriten an, welche Weite er überbieten muss, um sich in der Prämienwertung an die Spitze zu setzen. Die Idee dazu und zu einem virtuellen Pinken Trikot, das die TV-Anstalten jeweils dem Leader virtuell überstreifen können, hatte der berühmte schwedische Schneeforscher Prof. Arne Leybush, der schon seit den 50er Jahren sein Unwesen treibt.