Weltucp-Splitter 20.08.2017
Hannawald: „Das wird eine windige Angelegenheit“
„Die Sieger werden im Sommer gemacht“, an diesen Spruch seines früheren Trainers Reinhard Heß erinnerte Sven Hannawald bei einem Auftritt mit Lothar Matthäus in einer kleinen Ausstellung der „Hall of fame“ im Olympiaeinkaufszentrum in München. Die Skisprung- und die Fußball-Legende waren in die Ruhmeshalle des deutschen Sports aufgenommen worden und erzählten bei dem Treffen über ihre eindrucksvollen Karrieren.
Hannawald, Experte bei „Eurosport“, dachte schon an den kommenden Winter mit der Tournee, der Skiflug-WM in Oberstdorf und den Olympischen Spielen in PyeongChang, die wenige Tage nach dem Willinger Weltcup beginnen. „Das wird eine windige Angelegenheit in Korea“, prophezeite „Hanni“, der nach einem Ausflug in den Motorsport („eine teure Sache“) für kein Geld der Welt mehr auf eine der großen Sprungschanzen zurückkehren würde.
Den Olympia-Ausfall von Severin Freund bedauert der einzige Skispringer der Welt, der den Grand Slam mit Siegen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen bei einer Tournee feiern konnte, weiß aber aus Erfahrung, dass dann die anderen Springer aus seinem Schatten treten können: Wellinger, Eisenbichler, Freitag, Leyhe, Wank und Geiger. „Eine Medaille sollte herausspringen“, die Farbe sei ihm schon als Aktiver egal gewesen.
Während Matthäus wenige Stunden vor dem Saisonstart in der Fußball-Bundesliga seine Tipps abgeben musste („Ich weiß auch nicht, wer Meister wird“), erzählte Hannawald auch über sein Familienleben. Der kleine Sohn könne noch nicht so, wie er wolle. Aber es sei schon zu merken, dass ihm der Sport in den Gene liegt. „Er kann mal machen, was er will. Wenn es in der Familie bleibt, Skispringen oder Fußball von meiner Frau, habe ich aber nichts dagegen.“
Clemens Muranka gewinnt Beskiden-Tour
Pius Paschke mischt im COC vorne mit
Die neue Beskiden-Tour im Continental Cup mit Stationen in Polen (Szyzyrk, Wisla) und Tschechien (Frenstat) sicherte sich der Pole Klemens Muranka. Er stand bei allen drei Stationen auf dem Treppchen und führt auch die Gesamtwertung im COC mit 420 Zählern souverän an. Vordere Plätze gelangen auch dem Deutschen Pius Paschke, der aber das Treppchen jeweils verfehlte. In der Gesamtwertung ist er nach fünf Wettbewerben mit 121 Punkten Achter.
Den Auftakt der Tour mit drei Stationen in zwei Ländern im polnischen Szyzyrk hatte Alexander Zniszczol vor Muranka und Miran Zupancic gewonnen. Bester Deutscher war hier schon der Kiefersfeldener Paschke auf Platz fünf. Die beiden 17-Jährigen Justin Lisso und Luca Roth belegten in Wisla hinter Paschke (7.) die Plätze elf und zwölf für den DSV. Zupancic gewann hier vor Muranka und dem überraschend starken Italiener Alex Insam. In Frenstat siegte der Österreicher Maximilian Steiner vor dem Schweizer Andreas Schuler und Muranka. Paschke kam als Sechster ein. Lukas Wagner belegte Platz zehn.
Wieder Takanashi – Straub hofft auf Grand-Prix-Einsatz
Am ersten Tag wurde sie disqualifiziert, am nächsten Tag hatte Sara Takanashi die Skisprungwelt wieder unter Kontrolle. Im tschechischen Frenstat sorgte die Japanerin vor Norwegens Maren Lundby und ihrer Teamkollegin Yukio Ito, die am Vortag gewonnen hatte, wieder für klare Verhältnisse. Beste Deutsche war in Abwesenheit der angeshlagenen Carina Vogt und auch Katharina Althaus wieder Juliane Seyfarth, auch Luisa Görlich punktete. Für die Damen geht der FIS Grand Prix 2017 am 9. und 10. September in Chaikovsky mit den letzten beiden Springen weiter.
Ramona Straub landete in Oberwiesenthal ihren ersten Continental Cup-Sieg und wurde am zweiten Tag Zweite. Diesmal gewann die erst 15-Jährige Polin Kamila Karpiel vor der Deutschen. Beide hoffen jetzt noch auf einen Grand-Prix-Einsatz in Russland. Die beiden Skispringerinnen führen mit je 180 Punkten auch die Gesamtwertung an.
Andreas Wank muss vier Wochen pausieren
Pech für Team-Olympiasieger Andreas Wank: Mit Rückenproblemen muss der deutsche Skispringer eine mehrwöchige Trainingspause einlegen. Der 29-Jährige verpasst damit auf jeden Fall die nächsten Grand-Prix-Wettbewerbe. Zuletzt hat hatte der Trainingspartner von Stephan Leyhe im Schwarzwald beim Grand-Prix in Hinterzarten mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, jetzt muss er einen Rückschlag hinnehmen. “Nach zwei Wochen Nichtstun außer Reha in Ulm war es ein bisschen besser, im Training in Courchevel ist es aber wieder stark geworden. Nun habe ich eine Trainingspause für ca. vier Wochen, womit leider auch die Wettkämpfe in der Phase für mich ausfallen”, teilte Wank auf seiner Facebook-Seite mit. Er will aber wieder an den Olympischen Spielen in PyeongChang teilnehmen. Beim nächsten Sommer-Grand-Prix im japanischen Hakuba (25.-27.August) fehlt er ebenso wie zwei Wochen später im russischen Tschaikowski (8.-10.September). “Ich werde die Zeit nutzen, um komplett fit zu werden und dann so viel Energie zu haben, dass ich mit Vollgas Richtung Olympia gehe”, schreibt Wank bei Facebook.