WM Planica Team Herren 04.03.2023
DSV-Quartett blieb ohne Medaille
Slowenen mit Timi Zajc holten Gold
Weltcup in Oslo wieder mit Stephan Leyhe
Die deutschen Skispringer haben nach zwei WM-Titeln in Folge bei der WM in Planica eine Team-Medaille verpasst. Markus Eisenbichler (137+130,5) , Constantin Schmid (133+129,5), Andrea Wellinger (126,5+131) und Karl Geiger (136+135) wurden nur Fünfte. Die DSV-Adler blieben damit erstmals seit 2017 ohne Team-Medaille von der Großschanze. Der Sieg ging an Gastgeber Slowenien. Nach dem Gold von Timi Zajc am Vortag im Einzelwettbewerb herrschte endlich einmal auch Stimmung im Tal der Schanzen.
Die Slowenen mit dem in Willingen auf 161,5 m „geflogenen“ Weitenjäger Timi Zajc kamen auf 1178,9 Punkte und siegten damit überlegen. Das Duell um Silber und Bronze entschied Norwegen (1166,0) vor Österreich (1139,4 Punkte) für sich. Schon nach dem ersten Durchgang hatte das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher deutlichen Rückstand. ,
So entschied sich Bundestrainer Horngacher, im Finale zu pokern. Eisenbichler als erster Springer wurde mit zwei Luken weniger Anlauf vom Bakken geschickt. Mit 130,5 Metern verpasste der Siegsdorfer die geforderte Weite von 90 Prozent der Hillsize aber um 0,5 Punkte. Die zehn möglichen Zusatzpunkte gab es so nicht, die Deutschen fielen auf Rang fünf zurück.
"Das hat uns vielleicht die Medaille gekostet. Natürlich bin ich jetzt angefiedelt. Wir waren dicht an den Medaillen dran. Ich bin frustriert, es war auch nicht mit mir abgesprochen", sagte Eisenbichler angefressen nach dem Sprung in der ARD-Sportschau. Zu seinem Sprung sagte er: "Der Flug war ganz gut. Der Flug war geil. Ich hätte gedacht, dass der Flug deutlich über 130 Meter war. Der Flug war so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hab im ersten Moment gedacht, es hätte gereicht."
Der Bundestrainer erklärte seine Entscheidung so: "Verzockt haben wir uns nicht, wir haben gesagt, wenn wir nochmal in Richtung Medaille wollen, müssen wir etwas riskieren. Die zwei Luken haben wir Markus zugetraut. Dass es dann letztlich an einem halben Meter nicht recht, muss man jetzt hinnehmen. Markus hat einen tollen Sprung gemacht, er hat das ausgezeichnet gemacht."
Eingeweiht in seine Entscheidung hatte der Österreicher den deutschen Auftaktspringer Eisenbichler nicht: "Bis wir das alles durchkalkuliert haben, war Markus schon oben auf der Schanze und hatte keinen Funkkontakt. Wir haben darauf vertraut, dass Markus das mitschneidet und weiß, um was es hier geht. Er hat das super gemacht. Ich habe mich erst gefreut, aber es war dann leider nicht so. Das müssen wir jetzt hinnehmen. Wir haben zu viele Fehler gemacht."
Die deutsche WM-Bilanz war mit den drei Gold- und einer Bronzemedaille für Katharina Althaus sowie Silber und Bronze für Karl Geiger und Andreas Schon in der kommenden Woche wird der Weltcup in Oslo fortgesetzt – dann auch wieder mit dem Willinger Stephan Leyhe, der 2019 mit dem Team Weltmeister war und auch bei Olympia in Pjeongchang und Peking mit Silber und Bronze zwei Team-Medaillen gewann.